Montag, 31. August 2009

東京の一週間目・・!

So, eine Woche ist vergangen und Kyoto und Nara sind vorbei und die bleibenden Eindrücke davon sehe ich immernoch sehr gut vor Augen. Aber wie ich es mir gedacht habe, ist es ein wenig schwierig die Woche zuvor noch so ausführlich beschreiben zu können, wie ich es gerne wollte, aber ich werde es trotzdem ein wenig versuchen. Den ersten Tag hatten wir damit verbracht, ein wenig in Akihabara (ist eine "Elektronikmeile" und viele Anime und Manga Geschäfte fallen einem auch direkt ins Auge, also es ist sehr farbenreich wenn man sich in Akihabara bewegt und unglaublich was man für ein Facettenreichtum an Bildern zu sehen bekommt, abgesehen davon liegt Akihabara nur ein paar U-Bahn Stationen von uns in Asakusa entfernt und hatte sich daher also angeboten) rumzuschlendern, also der Plan war erst einmal vormittags in die Geschäfte zu schauen und nachmittags eine Sehenswürdigkeit anzuschauen. Aber es kam alles ein wenig anders als gedacht. Als wir in Akihabara raus sind und nachdem ich den ersten Flash an "auf mich einfallende Farben" überstanden hatte, sind wir nach ein paar Schritten schon direkt beim ersten Anime und Manga Geschäft gewesen. Eigentlich würde man sich ja die Frage stellen, ob man so ein Geschäft nicht vielleicht übersehen könnte, wenn so viele Farben auf einen einwirken, aber nein, wenn ein 3x3 Meter großes Plakatposter mit einem Anime Bild einem entgegenschaut, kann man es einfach nicht übersehen, dazu haben wir vielleicht auch ein zu sehr geschultes Auge. Es handelte sich hierbei dann um ein sog. Hobbyfigurengeschäft und wir dachten uns wir schauen einfach mal hinein. Und es ist wirklich beeindruckend was solcherlei Geschäfte an Auswahl an Sortiment haben. Nur das Ärgste war dann gewesen, nachdem wir dann das Geschäft einmal gründlich durchgeschaut hatten, ist uns aufgefallen, dass das Geschäft noch 6 weitere Stockwerke hat. Von außen konnte man das dem Geschäft nicht wirklich ansehen, was da noch dazu gehört und innen hatten wir dann auf einmal bemerkt, es gibt noch ur viele weitere Stockwerke. Und das ist auch ein Phänomen, dass mir bei weiteren Gebäuden aufgefallen ist (z.b. in einer berühmten Einkaufsstraße in Harajuku). Man kann den Geschäften oft nicht auf den ersten Blick ansehen, ob jetzt nur ein Stockwerk dazu gehört oder es mehrstöckig ist und man wird doch einige Male überrascht, wenn es mehrstöckig ist und man davon ausgegangen ist, es wäre nur ein Stockwerk. Aber als wir eben in diesem Hobbyfigurengeschäft für Anime und Manga Artikel waren, musste ich mir doch ein wenig eingestehen, dass mir eigentlich die meisten angebotenen Figuren bzw. die Animes oder Mangas denen sie angehören, mir eher fremd waren. Also namentlich waren sie mir schon ein Begriff, aber gesehen oder gelesen (wobei ich an dieser Stelle zugeben muss, dass ich kein Manga Leser bin, ich schau wenn nur ab und an ein Anime) hatte ich davon keinen. Aber es war trotzdem sehr beeindruckend, was für Figuren angeboten wurden und sehr viele haben einfach wirklich nur sehr schön ausgeschaut. Also ich denke, da kann es dann doch schonmal passieren, dass man sich so eine Figur kauft jetzt nicht wegen einer Anime oder Manga Serie, sondern einfach weil einem die Figur einfach so gut gefällt. Vor allem gab es Figuren in allen Größen, die man sich für eine Wohnungsausstattung vorstellen kann. Und zumindest schien meinem Anhang die vorhandene Auswahl bestens zu gefallen und es wurde von ihnen auch einige Figuren gekauft. Als wir aus dem Geschäft herauskamen, war es aber schon etwa Nachmittag gewesen und es hätte sich nicht mehr gelohnt noch irgendwo extra hinzufahren.
Aber apropos fahren, in Japan U-Bahn fahren war für mich ja auch ein erstes Mal, vor allem hatte ich ja davon gehört, wie voll es in der Rush Hour sein soll und es gibt ja auch diverse Videos auf Youtube, die einem das bezeugen. Aber bisher sind wir eigentlich nie in der Rush Hour gefahren bzw. geraten (Es ist uns nur einmal passiert das eine U-Bahn nicht gefahren ist und deswegen unsere U-Bahn dann mal sehr voll war, aber sowas passiert einem in Wien genauso) und da ist mir ein Phänomen aufgefallen, was ich in Wien so nicht kenne. Wir haben, wenn wir gefahren sind, eigentlich fast immer einen Sitzplatz bekommen oder anders gesagt, wir haben öfter einen Sitzplatz bekommen als in Wien und das fand ich irgendwie sehr amüsant (wohlbemerkt auch als größere Gruppe mit 7 Personen). Aber ich muss zugeben, mir gefällt die Sitzanordnung in japanischen U-Bahnen auch viel besser wie in Wien. Hier z.B. zu sehen. Da fällt es einem, auch wenn man sitzt, gleich mal leichter auszusteigen, auch wenn es mal ein wenig voller ist und bei uns in Wien setze ich mich ab und an schon gar nicht mehr, weil es dann nur anstrengend ist, wieder extra aufustehen und wegzukommen vom Sitzplatz. Und es gibt auch nicht dieses Lästige "jeder sitzt allein auf einem 2er Sitz" oder dass zwei diagonal auf einem 4er Sitz sitzen und man dann nur noch ungern den dritten oder vierten Platz einnimmt. Nein, hier ist es einfach so, dass man sich nacheinander hinsetzt oder einfach so hinsetzt ohne dass es jetzt einen stört und das ist sehr angenehm. Was ich ein wenig schade finde, dass es in Tokyo keine Tickets gibt, die monatlich gelten und keine Tickets für ganz Tokyo zu einem fix Preis gelten. Man kauft sich eine Magnetkarte (entweder Passmo oder Suica, wir haben einfach mal Passmo genommen, obwohl mir im nachhinein gesagt wurde, Suica sei besser.. und sei es nur wegen dem Pinguin der drauf ist *g*) die man mit einem Geldbetrag aufläd und bei jeder Station wird die Karte gelesen (Also es gibt immer einen Einrittspunkt und Austrittspunkt). Also man bezahlt jeden Abschnitt den man fährt und kann nicht wie in Wien einfach mit den Öffis durch die Gegend gondeln und ein gutes Buch dazu lesen. Wobei ich noch nicht weiß wie es wäre, wenn ich einfach immer von Endstation zu Endstation fahre würde ohne auszusteigen, aber so weit ich weiß wird gemessen, wann man eingestiegen ist und eben auch eine zeitliche Komponente vorhanden ist (und es mir dann passieren würde, dass sie mir ur viel abbuchen, weil ich so lange da drin war).

Den zweiten Tag sind wir dann das erste Mal auch in einen japanischen Starbucks gegangen. In Wien bin ich ja immer lieber in den Coffeeshop gegangen, weil ich das Gefühl hatte, dass die Getränke dort nicht schlechter, wenn nicht sogar besser als im Starbuck sind und der Starbucks um einiges teuerer ist. Aber im Starbucks in Japan ist mir dann was passiert, was mir so noch nie passiert ist. Da ich gerne Matcha - also grünen Tee - trinke und prinzipiell bei westlichen Ablegern in Japan, die westlichen Sachen den heimischen angepasst werden, wollte ich was besonderes probieren und da ist er mir ins Gesicht gestochen, es gab einen "Matcha Creme Frappuccino" und als ich ihn probiert habe, war ich so hin und weg und so verliebt in ihn, weil sowas einmalig gutes hatte ich bisher noch nie getrunken. Ich kam mir wie ein Vampir vor, der das erste Mal Blut geleckt hat ;) Und die Preise eines Starbucks bewegen sich eher bei den Preisen eines unseren Coffeeshops und nicht eines Starbucks, so wie wir ihn bei uns kennen. Danach ging es nochmal nach Akihabara, aber dieses Mal wollten wir in ein Elektronikgeschäft, in dem Fall ein für Japan sehr bekanntes, welches "Yodobashi Kamera" heißt, weil eine von uns ein elektronisches Wörterbuch kaufen wollte und ich auch eine Batterieladegrät und ein Adapter, weil in Japan ja andere Stecker notwendig sind und ich mir bisher nur einen ausgeborgt hatte. Und ich glaube ich habe selten so ein großes Elektronikgeschäft gesehen (ich versuche gerade an etwas vergleichbares bei uns zu denken, aber spontan fällt mir nichts ein), auch wieder mehrstöckig (ich glaube in diesem Fall 9 Stockwerke? Wobei die obersten Stockwerke mit Restaurants und Cafes versehen waren) und auch hier ist es wieder ein Wahnnsinn, wieviel Farben auf einen einwirken. Also man hat sozusagen ein eigenes Stockwerk für PC Geräte, ein eigenes für Haushaltsgeräte, ein eigenes für Hifi Geräte usw. Es gab sogar eine eigene Abteilung in der Musikgeräte (vorrangig Klaviere, was mich ein wenig in einem Klischee bestätigt hat) in dem es Klaviere, Schlagzeuge, Gitarren aller Art gab und dort hab ich mich sehr gern umgeschaut gehabt. Mein Anhang hatte sich auch schon auf spezielle Automaten dort gefreut, sog. "Gatcha Gatcha" Automaten. Man wirft in diese Automaten 100-200 Yen (etwa 1,50 Euro) und je nach Automat bekommt man zu einer Serie (z.B. Anime Serie oder auch Hello Kitty und sowas) zufällig und je nach Automat entweder Anhänger, kleine Mini Poster oder sonst was. Das war wohl etwas an dem die anderen Blut geleckt haben ;)

Am dritten Tag stand dann die erste Sehenswürdigkeit an, aber vorher wollte ich es mir nicht nehmen lassen, nochmal einen "Matcha Cream Frappuccino" im Starbucks zu trinken! *g* Also wir wollten uns an dem Tag den Meiji Schrein anschauen gehen. Was sehr beeindruckend war, wenn man dort hinfährt und man sich eigentlich mitten in einem Zentrumsviertel befindet, erstreckt sich ein riesengroßes Fleckchen Wald entgegen, in dem ein Park zum Meiji Schrein führt und man fühlt sich total mit dem Kontrast konfrontiert, einerseits die Riesengroßstadt Tokyo um sich zu haben und dennoch andererseits ein großes Waldparkgelände mit grüner Natur und sehr vielen Bäumen und auch zirpenden Zikaden um sich zu haben. Ein sehr interessantes Bild was sich dort auch bietet, wenn man am Schrein steht, ist, man sieht das Schreinarreal mit dem Schrein und den Wald herum und gleichzeitig ist weiter weg dann auch schon ein Hochhausgebäude sichtbar. Ein perfektes Bild davon, wie sich in Japan traditionelles und modernes miteinander verbindet. Ich glaub dort war auch das erste Mal, das ich in Japan ein Tori-i entdeckt hab. Es war sehr beeindruckend endlich selbst einmal so ein Schreinarreal selbst zu erleben. Vor allem wenn man den Baustil des älteren Japans gern hat, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten und kommt aus dem Sehen und Staunen gar nicht mehr heraus und man möchte den Moment, den Augenblick mit allen möglichen Mitteln festhalten und nie wieder loslassen, aber selbst mit einem Foto gelingt das nicht wirklich (vielleicht mit einem HD Video einigermaßen?).
Danach sind wir noch auf einer der berühmtesten Einkaufsstraßen in Tokyo gegangen, der Takeshita-dori in Harajuku. Wenn man am Eingang zur Takeshita-dori steht, sieht man erstmal wieviel Leute auf einer Straße sein können. Eine Kärntner Straße kann mit dieser Anzahl an Leuten nur sehr schlecht mithalten und mit der Mariahilferstraße wäre gar kein Vergleich möglich, weil mitten durch die Mariahilfer Straße ein Autoweg geht. Jedenfalls sobald man mal begonnen hat in der Takeshita-dori loszugehen, ist es sehr schwer einfach mal anzuhalten, weil einem immer jemand entgegenkommt und gleichzeitig von hinten auch jemand weiter will, also man muss ein wenig geschickt sein und mann muss sich strategisch gut positioniert hinstellen, um stressfrei durchgehen zu können, oder man biegt einfach mal in irgendein Geschäft ein, um mal stehenbleiben zu können. *g*
Aber das ist auch etwas, was mir ein wenig aufgefallen ist, wenn man mit so 7 Leute unterwegs ist und Geschäfte anschaut und auf einer Straßenseite geht und einfach mal irgendwo stehen bleibt, um sich was anzuschauen, passiert es zwangsläufig irgendwie, dass man den Weg versperrt und andere Leute nur schlecht vorbeigehen können und das ganze passiert meist, wenn man es nicht einmal bemerkt. Und damit waren wir oft "Touristen" die einfach mal im Weg gestanden sind und den Weg versperrt haben und das Amüsante ist, in Wien sind das genau die Leute auf der Einkaufsstraße, die mir ab und an auf die Nerven gehen, weil ich nicht vorbei kann, weil sie im Weg rumstehen, aber jetzt weiß, wie schnell sowas unabsichtlich passieren kann (wobei ich jetzt schon viel mehr Acht darauf gebe, weil ich eben selbst weiß, wie nervig es für andere sein kann). Aber auch in dieser Einkaufsstraße war es so, dass wir es insgesamt vielleicht 30m weit geschafft haben, also vielleicht 2-3 Geschäfte und wir dann schon den Heimweg wieder antreten mussten, weil es in den einzelnen Geschäften einfach soviel zum schauen gab.

Am vierten Tag wollten wir alle nochmal zur Takeshita-dori, weil wir den Tag zuvor nur so wenig anschauen konnten, doch ein Teil von uns ist vorher noch ins Edo Tokyo Museum gegangen. Dazu sollten man wissen das von 1600 etwa bis 1868 die heutige Stadt Tokyo den Namen "Edo" trug und man sich in dem Museum (es ist sozusagen in zwei Bereiche aufgeteilt, in "Edo" und "Tokyo" d.h. das ältere Tokyo und das modernere Tokyo ab 1868) Die Zeitgeschichte über die Entwicklung von Tokyo anschauen kann. Aber weil wir uns um 14 Uhr treffen wollten in einem Cafe bei der Takeshit-dori und ich mit Eva auch gleichzeitig ausgemacht, dass wir uns in diesem Cafe dort treffen, hatten wir im Edo Tokyo Museum nicht soviel Zeit wie man eigentlich bräuchte. Also ich konnte mir eigentlich die monumental Gegenstände (man es sich so vorstellen, dass zwei Stockwerke in ein Stockwerk umgewandelt wurde und somit eine Riesenfläche vorhanden war) nur anschauen, ohne genauere Details darüber zu lesen und ich wollt mir natürlich auch anschauen, was sie auf Japanisch dort geschrieben haben und nicht nur die englischen Übersetzungen. Aber was wirklich sehr schön war und für unser Verständnis für ein Museum sehr selten, es war sehr interaktiv in diesem Museum. Man konnte sehr viele Sachen selbst testen, also z.b. wie schwer etwas war, wie z.B. gewisse Fahnenhalter zu tragen oder andere Sachen von früher zu tragen und es gab sogar ein Nachbau eines älteren Hauses von früher, dass man - sobald meine seine Schuhe ausgezogen hatte - selbst betreten durfte. Das war natürlich ein sehr schönes Erlebnis :) Aber nichts destotrotz hatten wir dann recht früh wieder loszugehen und ich wollte meine Leute jetzt auch nicht zu sehr drängen, dass wir spät dran sind, weil ich für mich natürlich weiß, ich kann im Laufe des Jahres nochmal in alle Ruhe hingehen, die anderen hingegen nicht. Aber da kam es dazu, dass wir uns über eine halbe Stunde verspätet haben und ich Eva wohl genau verpasst haben muss, weil sie fast genau solange noch da war, bis wir in etwa angekommen waren und anscheinend während sie vom Cafe wegging und wir hingingen, müssen wir uns voll verpasst übersehen haben. Aber wir hatten dann ausgemacht am Samstag dafür in ein Izakaya zu gehen :)

Am vierten Tag stand dann das Rathaus in Tokyo an, was wir uns anschauen wollten. Also abgesehen davon, dass es ein schönes Gebäude zum anschauen ist, kann man auch unentgeltlich dort hochfahren und sich das Stadtpanorama anschauen aus dem ungefähr 50.-60. Stock. Und es war beeindruckend, wie schnell dieser Fahrstuhl diese 50 Stockwerke hochgefahren ist, es hatte etwa 1 Minute gedauert, also genau so lange wie wenn ich bei mir daheim in den 15. Stock gefahren bin *g*. Aber das Stadtpanorama oben war sehr beeindruckend, es war zwar ein wenig vernebelt, aber die nähere Umgebung konnte man sehr schön betrachten und ich kam auch hier aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es heißt sogar, wenn schönes Wetter ist, könnte man von hier aus auch den Fuji san sehen, aber leider war es in unserem Fall zu bewölkt. Aber wir wollen unbedingt nochmal dahingehen, wenn es späterer Abend ist (man kann die Aussicht bis 23 Uhr anschauen) weil die Tokyoter Nightline Aussicht will ich unbedingt mal live sehen :)
Danach sind wir direkt am Rathaus noch in den anliegenden Park gegangen, aber in dem auch viele Gelsen sprich Stechmücken zugange waren. Während die anderen sich den Park genauer angeschaut hatten, hatte ich mich ein wenig hingesetzt, gelesen und das Parkambiente genossen. Aber das ist auch ein Phänomen, es gibt hier verdammt viele Gelsen die einem zusetzen, aber interessanterweise hab ich das Glück, kaum gestochen zu werden, warum weiß ich noch nicht so genau. Aber ein weiteres Phänomen was mir aufgefallen ist, Japaner tragen eigentlich keine Sonnebrillen bzw. sehr sehr selten und haben auch nicht wirklich kurze Kleidung an (wegen der Gelsen vielleicht?) aber das mit der Sonnenbrille fand ich sehr interessant, weil es ausschließlich Touristen sind, die welche tragen. Aber mich hats umso mehr gefreut, weil ich es viel schöner finde, wenn man so viele individuelle Menschen sehen kann, man ihnen auch ins Gesicht schauen kann und die Augen nicht hinter eine dunklen Brille versteckt werden. Ich hab mir deswegen auch angewöhnt keine Sonnenbrille zu tragen.

Am fünten Tag stand dann der Tokyo Tower an. Als ich damals in Wien das erste Mal ein Foto davon gesehen hab, hab ich mir als erstes gedacht "Hmm, schaut aus wie der Eiffelturm nur in bunt.. oder in österreichischen Farben.. ob da wohl wer von jemand abgeschaut hat? Aber sicher sehenswert". Und das war er dann auch. Wir sind ihn zwar nicht hochgegangen, aber er war von außen wirklich sehr schön anzuschauen. Am Mittag wollten wir dann noch zu Tokyo Bucht und zwar zuerst mit einem Schiff fahren, aber für einen Teil von uns war das zu teuer und während die einen mit dem Schiff gefahren sind, sind wir anderen mit der U-Bahn in die Nähe der Bucht und wollten von da aus zur Tokyo Bucht gehen. Wir sind dann zwar nicht wirklich direkt zur Tokyo Bucht gekommen, aber wir sind in ein schönes Tokyoter Außenviertel gekommen, bei wir ein sehr schönes Stadtpanorama zu Gesicht bekommen haben und auch ein wenig von den Tokyoter Gewässer gesehen haben, also wir hatten dort einen schönen Spaziergang gemacht und ich hatte das erste Mal auch eine Seite von Tokyo gesehen in der gar nichts von irgendeiner Hektik zu spüren ist und teilweise nicht einmal Leute auf der Straße zu sehen waren, eigentlich fast unvorstellbar in einer 8 Millionen Einwohnerstadt.

Am Wochenende stand am Samstag dann noch endlich mit Eva ins Izakaya gehen an und ich hatte mich sehr gefreut, vor allem weil es mein erstes Mal Izakaya war! :) Wir hatten uns schon gegen 17 Uhr getroffen, weil normalerweise muss man relativ früh dort sein, weil sonst alles von Sarariman besetzt wird, aber in diesem Fall war das nicht so. Es war wohl wirklich so, dass es nur unter der Woche so der Fall zu sein scheint, bei uns war jetzt ein sehr gemischtes Publikum anwesend, aber voll wurde es auf alle Fälle. In einem Izakaya ist es auch so, dass man eine Kleinigkeit zu Essen bestellen sollte, weil es sehr unhöflich ist, wenn man es nicht tut und wir haben das auch getan und ich war sehr angetan von diesen kleinen O-tsumami (Kleinigkeiten zum Essen) und am Wochenende herrschte bei den Getränken Happy Hour, was mir sehr entgegenkam. Ich hatte dann einen tollen Abend verbracht, der nur von einer Kleinigkeit getrübt wurde, als wir bei der U-Bahn standen, ist mir auf einmal aufgefallen, dass ich wohl meine Kamera hab liegen lassen. Und es war dann eigentlich doch schon sehr spät mit 23:15 Uhr und um 12 herum fahren die letzten U-Bahnen in Tokyo. Aber wir sind dann nochmal zurück ins Izakaya und haben geschaut ob es da liegt, aber es war nichts mehr da. Wir haben ihnen dann eine Nummer hinterlassen, falls sie wieder auftauchen sollte und mir haben zumindest viele gesagt, dass in Japan eigentlich normalerweise nichts verloren geht und es keine Seltenheit ist oder wäre, wenn sie wieder auftauchen würde, da bin ich auf jeden Fall mal noch gespannt und den mein erstes Mal Izakaya konnte das nicht trüben :)
Aber als wir dann wieder bei der UBahn waren, waren wir uns unsicher ob sich für mich U-Bahn bis nach Hause ausgehen würde und Eva hat einen Schaffner dort gefragt und wir waren verblüfft, dass dieser extra sein Häuschen wieder aufgeschlossen hat und extra nachgeschaut hat, ob sich von Shibuya noch eine U-Bahn bis Asakusa ausgehen würde und er meinte dann "Nein, die letzte dort fährt nur bis Ueno". Aber ich war beruhigt wenigstens bis Ueno damit zu kommen, auch wenn ich da noch nicht wußte, wie ich da zu Fuss dann bis Asakusa komme. Aber ich wußte von dort aus, wären es nur noch etwa 3 U-Bahn Stationen. Ich hatte mich dann von Eva verabschiedet und als ich mit den U-Bahnen noch bis Ueno gekommen war, hatte ich wirklich kein Problem bis nach Asakusa zu finden. In der Ueno Station gabs einen Ausgang der "Asakusaguchi" (Asakusaausgang) hieß und beim Asakusaguchi war dann auch direkt eine "Asakusa-dori" (Asuakusastraße) und als ich kurz auf die Map geschaut hab (in Japan stehen verdammt viele Stadtpläne rum!) hab ich sofort erkannt, dass ich mit der Straße bis nach Hause komme. Und somit konnte ich um etwa 1 Uhr nachts das erste Mal erleben, wie es ist nachts in Tokyo nach Hause zu gehen und ganz ehrlich? Ich hab mich sogar ein wenig sicherer gefühlt als wenn ich um die Uhrzeit in Wien nach Hause gehe. Wobei das sicher auch immer davon abhängig ist, wo man nach Hause geht. Was mir ein wenig aufgefallen ist, als ich aus Ueno herausging, waren dort schon eine Obdachlose gelegen und die auch noch ein wenig weiter den Weg entlang, teilweise sind auch welche einfach auf den Sitzbänken der Busse gesessen. Also in der Hinsicht war es vielleicht ein ähnlicher Anblick wie wenn man am Westbahnhof oder am Karlsplatz in der Nacht umhergeht. Und im Nachhinein konnte ich auch ein wenig besser verstehen wieso das wohl so war, ich hatte in Kyoto jetzt in der Zeitung gelesen das innerhalb eines Jahres die Arbeitslosenzahl um 1 Millionen Menschen angestiegen ist, von 2,5 auf 3,5 Millionen Arbeitlose..
sowas ist in so kurzer Zeit fast unvorstellbar, also Japan scheint mit der Wirtschaftskrise nicht ganz so gut fertig zu werden, wie die westlichen Länder. Und daher dürfte auch deswegen jetzt bei der Wahl am Sonntag die Regierung gewechselt haben und das obwohl die alte Regierung seit fast 50 Jahren fast ununterbrochen an der Macht war.

Und dann ging es Montag mit dem Nachtbus nach Kyoto, in die berühmte alte Hauptstadt Japans...~

2 Kommentare:

  1. Sehr interressanter Beitrag für jemanden wie mich, der Japan noch ned besucht hat :)

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  2. Ich will es auch so gestalten, dass jemand der nicht viel mit Japan am Hut hat, etwas damit anfangen kann :)

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