Dienstag, 15. September 2009

京都と奈良への旅行!

Nun stand also eine Woche Kyoto an. Wir hatten dafür für vier Nächte extra eine Herberge in Kyoto gemietet, aber eine Fahrmöglichkeit hatten wir 2 Wochen vor Kyoto noch nicht. Wir hatten uns dann ein wenig schlau gemacht und sind auch extra an ein JR Informationszentrum in Shibuya gegangen und letzten Endes haben wir uns für einen Nachtbus entschieden, weil es die günstigste Alternative war. Ein Shinkansen oder andere Züge wären zwar schneller gewesen, aber wenn man für längere Zeit in Japan ist, möchte man doch so gut wie es geht auch ein wenig Geld sparen können und mit etwa - ich glaube - 8800 Yen Hin und zurück war das eine sehr günstige Alternative. Einchecken im Bus war etwa gegen 23 Uhr bei der Tokyo U-Bahnstation gewesen und morgens um 7 Uhr würden wir in Kyoto ankommen. Von einer Deutschen im Gästehaus hatten wir gehört, dass wir ein wenig Acht geben sollten, weil es nachts im Nachtbus sehr kalt werden kann, weil die Klimaanlage rennt und man aber keine Decken zur Verfügung hat (wohingegen sie meinte, dass man bei Bussen am Tag Decken hätte, die man aber da nicht bräuchte).
Aber was beim Nachtbus auf uns zukommen würde, konnten wir noch nicht wirklich erahnen, ich hatte zumindest schon die Erfahrung mit einem Nachtzug von Wien nach Zürich zu fahren (Dauer hier: 10 Stunden auf einem Sitzplatz) und hatte mich aufs Schlimmste gefasst gemacht ;)
Aber als wir unsere Abfahrtsstelle gefunden hatten und dann in den Bus einsteigen konnten, waren wir sehr davon überrascht, wieviel Platz bzw. Freiraum für die Füße hatte. Man kann sich den Bus etwa so vorstellen wie einen normalen Bus nur das jede zweite Sitzreihe ausgelassen wurde für die Beinfreiheit. Wir hatten die letzte Reihe und einen Zweiersitz davor und wir haben es glaub ich versucht uns es so gemütlich wie möglich zu machen, aber letzten Endes wollte es uns nicht wirklich gelingen. Aber wir hatten uns darauf eingestellt, dass wir sicher sehr fertig von der Busfahrt sein würden und hatten für den ersten Tag noch nichts geplant außer ein wenig Ausruhen und die Gegend um unser Gästehaus zu erkunden.

Als wir um etwa 7 Uhr an der Kyoto Station angekommen sind, sind wir gleich Richtung Gästehaus gewandert, denn unser Gästehaus war von der Kyoto Station nur etwa 10 Minuten zu Fuss entfernt, aber wir mussten dann ein wenig bis 8 Uhr warten, bis die Rezeption aufgemacht hatte. Im Vergleich zum Gästehaus in Tokyo ist uns sofort aufgefallen, dass dieses Gästehaus viel moderner wirkt, also es machte von außen fast sogar schon ein klein wenig einen futuristischen Eindruck und dadurch sah es so aus, wie ich mir auf keinen Fall ein normales Gästehaus vorstellen würde. Aber das erste was mir drinnen aufgefallen ist, es gab zwar PC's mit Internet, aber für die musste man 100 Yen pro halbe Stunde zahlen, dafür wäre aber W-Lan Internet umsonst gewesen, nur meinen Laptop hatte ich in Tokyo gelassen, weil ich nach Kyoto nur mit meinem Rucksack bin. Wir konnten unser Gepäck dann erst einmal dort in einen Aufenthaltsraum reinstellen und die Zimmer aber erst gegen Nachmittag beziehen und da wir doch noch ein wenig Energie hatten, haben wir uns gleich entschlossen doch am gleichen Tag noch den Kyoto Imperial Palace anzuschauen.
Was gleich mal sehr praktisch war, im Gästehaus direkt haben sie Tageskarten für den Auto-Bus verkauft und man musste sie somit nicht extra an einer Bus Station kaufen und ich hatte auch das Gefühl wenn man in Kyoto unterwegs ist, fährt man hauptsächlich mit dem Auto-Bus, zumindest war das bei uns so, es gab zwar auch eine U-Bahn, aber da hab ich auch nur sehr selten irgendwo mal eine Station gesehen und zu jeder Sehenswürdigkeit fährt eigentlich immer irgendein normaler Auto-Bus. Was interessant ist, wenn man in Kyoto in einen Auto-Bus einsteigt (also wie das z.B. in Tokyo ist, weiß ich noch gar nicht, bin dort noch nie mit einem gefahren), man steigt generell hinten ein und vorne steigt man aus. Beim Einsteigen bezahlt man auch noch nichts oder entwertet auch noch kein Ticket, sondern das wird alles beim Aussteigen gemacht. Und es gibt nicht nur Lautsprecheranlagen, die einem die Station durchgeben, sondern der Busfahrer hat auch ein Mikro befestigt, durch das er nicht nur was zu den einzelnen Stationen sagt, sondern auch wenn er die Tür öffnet oder schließt, wenn er losfährt und ab und an auch wenn er mal irgendwo abbiegt oder die Straßenlage etwas holprig werden kann. *g* Das war irgendwie sehr putzig. Und hinter dem Fahrersitz war auch ein Namensschild des Busfahrers befestigt und sobald mal ein Busfahrer gewechselt hat, hat der nächste Busfahrer brav sein Namensschild da reingetan. Und das ist auch etwas was mir in Japan aufgefallen ist, sei es im Bus oder sei es in einem Supermarkt und oft auch in einem anderen Geschäft, aber die Angestellten tragen fast immer ein Namensschild mit ihrem Namen drauf, etwas was bei uns so gar nicht vorherrscht (zumindest nicht das ich wüßte oder nicht in den Kreisen, in denen ich mich bewege)
Aber ansonsten war das Erste was mir in Kyoto im Vergleich zu Tokyo aufgefallen ist, als wir von der Kyoto Station zum Gästehaus gefahren sind und als wir vom Gästehaus zum Kyoto Imperial Palace gefahren sind (und ich glaub als wir mit dem Nachtbus in Kyoto rein- und rumgefahren sind, ist mir das auch schon aufgefallen) das Kyoto einfach mal prinzipiell viel niedriger ist. Die Gebäude sind im Vergleich zu Tokyo recht niedrig und alles wirkt überschaubarer. (Im Nachhinnein haben mir aber auch ein paar Leute gesagt, dass im Vergleich zu Tokyo jeder Stadt niedrig ist und ich muss zugeben, das Argument hat mich überzeugt *g*)
Es war dann nur mal an einem anderen Tag gewesen, bei dem wir auf einer Hauptstraße waren wo ich auf einmal das Gefühl hatte "Hey, das fühlt sich hier gerade nach Tokyo an" - also diese Gegenden gibt es in Kyoto auch. Der Kyoto Imperial Palace oder auf deutsch "Das Kaiserhaus zu Kyoto" ist auf jeden Fall einen Blick wert (Fotos von der Kyoto Woche folgen in Kürze). Zunächst kommt man in eine Riesenparkanlage bei dem man einen netten Spaziergang machen kann und man nach einiger Zeit zum - ich nenns mal - Außenwall der Kaiserpalasts zu Kyoto kommt. Denn einfach hineingehen kann man dort nicht, sondern man muss dort in ein nahegelegenes Büro gehen bei dem man sich anmeldet (Reisepass wollen sie sehen *g* wobei wahrscheinlich der Internationale Studentenausweis vielleicht auch gereicht hätte) und man dann unentgeltlich an einer Führung teilnehmen kann. Die Führung hat etwa eine Stunde gedauert, war auf Englisch (ich fands schade, dass sie nicht sooo motiviert gewirkt hat und man auch eher den Eindruck hatte, sie sagt kurz zu gewissen Sachen was, oft auch sehr schnell und nicht so ausführlich und dann kamen immer die 5-10 Minuten wo es hieß "So und jetzt ist die Zeit zum Fotos machen", aber wieso sollte man da Ansprüche stellen, wenn die Führung umsonst ist ;) ) aber ins Innere des Kaiserpalasts zu Kyoto schauen zu dürfen war doch sehr schön. In die einzelnen Gebäude hinein durfte man natürlich nicht und auch nicht in den größten Innenhof (wobei als wir dort waren von irgendwo ein Auto herkam und in den großen Innenhof gefahren ist und wohl den Kaiserpalast von innen angeschaut hat, dürfte wohl ein wenig adligere Leute gewesen sein). Ich fand aber vor allem auch die die Gartenlandschaften darin so schön (ein Foto hab ich davon), es kam einem teilweise so unrealistisch vor, weil vieles sehr rundlich wirkte und nicht so typisch natur, aber wenn man das mal "in echt" sieht, ist man für den Moment und für den Augenblick einfach Hin und Weg davon. Und nach einem langen Tag (und eigentlich auch einer langen Nacht im Nachtbus) sind wir dann ins Gästehaus zurückgekehrt und haben unsere Zimmer bezogen und konnten wieder richtig schlafen gehen.
Ansonsten waren die Abende auch so sehr schön, weil dieses Gästehaus ein freundliches und schönes Wohnzimmer bzw. Living Room hatte in dem wir jeden Abend fast eigentlich immer Uno, Monopoly und Jenga gespielt haben und sie hatten sogar eine Westerngitarre auf der ich dann auch ein wenig klimpern konnte und was meinte Lust auf Gitarre spielen wieder erhöht hat
(Ich hatte mir auch schonmal überlegt eine kleine Ukulele zu kaufen, aber ich weiß nicht ob ich eine Gitarre mit nur 4 Saiten haben mag.. falls ich aber eine wirklich günstige mit 6 Saiten finde, werde ich sofort zuschlagen!)

Als erstes Ziel nach unserer Ankunft stand am ersten Tag der Kiyomizu-dera an. Mit dem Bus konnte man bis zum Fuße des Berges hinfahren, der zu diesem Tempel führen würde und dann hatten wir noch ein wenig den Berg rauf zu gehen. Der Weg nach oben zum Kiyomizu-dera war gepflastert mit Souvenirständen und allein sich da durchzukämpfen (man ist ja doch einerseits auf der Jagd nach kleinen Schnäppchen und andererseits auf etwas ungewöhnliches aus, was man zu Hause nicht bekommt oder ein schönes Andenken einfach). Aber jedenfalls hatte man es hier gut verstanden, eine Sehenswürdigkeit mit Tourismus und Souvenirhandel zu verbinden. Der Kiyomizu-dera liegt ein wenig auf einem kleineren Berg und sobald man diese Tempelanlage oben erreicht und auf die berühmte Terasse kommt, hat man wirklich einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt. Aber auch die Anlage des Kiyomizu-dera selbst (also es ist nicht so, dass es jetzt ein Tempel ist, sondern es ist wirklich eine Anlage mit mehreren Tempelgebäuden. Für einen Unkostenpreis von 500 Yen, also etwa 4 Euro, konnte man auch ein wenig Einblick in das Innere der Anlage gewinnen und hier war es auch wieder so, dass man viele Bereiche betreten konnte, von denen man gedacht hätte da dürfte man nie hin (man musste halt z.B. nur die Schuhe ausziehen dafür). Das hat einen wirklich wunderschönen Eindruck auf mich hinterlassen und man konnte dann auch einen kleinen Rundweg gehen, bei dem man die berühmte Terasse nochmal wunderschön von außen sehen konnte und man hatte die gleiche Perspektive auf die Terasse, wie auf den meisten Bildern, die zum Kiyomizu-der verkauft werden. Leider war zu den Zeitpunkt die Terasse in Reparatur und wir konnten sie nicht direkt betreten, aber das hat unser Gesamterlebnis auf keinen Fall geschmälert. Hier konnte ich es mir auch nicht nehmen lassen ein kleines eingerahmtes Bild, das wohl in einer Morgen- oder Abendröte (und vielleicht berarbeitet, aber wurscht es schaut so toll aus) geschossen wurde, zu kaufen. Für 400 Yen war das für mich das Schnäppchen schlechthin und ich hatte damit schonmal ein Andenken für Kyoto.

Am nächsten Tag stand der Kinkaku-ji an. Viele sagen mir der Ginkaku-ji (ich weiß, im Deutschen ist es nur ein Buchstabe Unterschied, im Japanischen aber ein ganzes Schriftzeichen anders.. ersteren nennt man Goldener Pavillion und zweiteren nennt man Silbener Pavillion) sei wichtiger und auch viel sehenswerter, aber ganz klischeehaft wie es sich für richtige Touristen gehört, stand auf unserer Reise jetzt der kitschige Kinkaku-ji an. Und auch an diesem Tag hatten wir uns ein Tagesticket für die Hinfahrt gekauft, es gibt extra eine Linie die zu ihm hinfährt, nur war es ein wenig beschwerlich in den Bus einzusteigen, weil prinzipiell sehr viele Leute (und das auch mitten unter der Woche am Vormittag bei normalen Arbeitszeiten werktags) zum Kinkaku-ji wollen. Ich hatte mich ein wenig aufgeregt, wieso man bei der Linie die zum Kinkaku-ji fährt nicht prinzipiell die Intervalle erhöht hat, weil es war so das in den letzten Stationen keiner mehr zusteigen konnte. Aber wenn man dort endlich angekommen ist, führt ein kleiner Parkweg ziemlich direkt zum Kinkaku-ji und auch hier muss natürlich ein kleines Entgelt zum betreten der Anlage bezahlt werden. Aber ich muss zugeben, ich war doch Hin und Weg ein Gebäude zu sehen, dass vollständig mit goldenen Blattlaub überzogen ist. Dass er golden glänzen würde, dem war leider nicht so (das wäre auch zuviel des Guten bzw. Kitschigen gewesen), aber er schaut ziemlich golden (goldig wäre vielleicht zu zweideutig) aus und ist es auf jeden Fall wert, einmal angeschaut zu werden. :)
Wir sind dann noch direkt weiter zum Ryoan-ji weil er eh nur ein paar Busstationen weiter entfernt ist und bei dem sich wohl der berühmteste japanische Zen Garten befindet. Natürlich musste auch hier zum Betreten ein kleines Entgelt berappt werden (also es ist prinzipiell so, dass fürs Betreten eines bekannten Tempels oder Schreins etwa 500 Yen bezahlt werden müssen) aber auch der Ryoan-ji hat eine verdammt schöne Tempelanlage. Gleich am Anfang liegt ein wunderschöner See und bei dem See führt auch eine kleine Brücke auf eine kleine Insel auf der ein kleiner Gebetsschrein (und sogar ein Raucherplatz) ist, was sehr athmosphärisch wirkte und auch hier war es wieder ein kleiner Rundweg, den man bis zum Haupt Tempel des Ryoan-ji gegangen ist und wenn man beim Haupttempel ankommt muss man auch erst das gekaufte Ticket zeigen, nämlich um damit dann sogar den Haupttempel betreten zu können. Da ist dann auch erst einmal Schuhe ausziehen angesagt und man kann sich dann darin relativ frei bewegen, wobei auch hier lieder sozusagen das "Wohnzimmer" gerade renoviert wird. Aber der Zen Garten darin war dan nauf jeden Fall sehr sehenswert, weil ich doch schon einige Male von ihm gehört hatte und Bilder gesehen hatte und ihn jetzt in Echt sehen konnte.

Am dritten Tag waren wir dann beim Inari Schrein von Fushimi oder wie man ihn auch gerne nennt: "Der Schrein der Hunderttausend Tori-i" (und jedes dieser Tori-i ist gespendet und sozusagen eine Opfergabe von dem sich die Spender einen besonderen Dienst - meist einen geschäftlichen Erfolg - erhoffen) und weil wir ein wenig Geld sparen wollten, sind wir diesmal zu Fuss dahin gegangen, weil wir damit die Stadt noch einmal ein bisserl genauer sehen könnten (ich finde, man entdeckt eine Stadt nur beim zu Fuss gehen richtig, wenn man mit irgendetwas fährt, entgeht einem vieles doch) aber an diesem Tag war es das erste Mal wirklich richtig heiß in Kyoto gewesen und somit war es doch ganz schön beschwerlich bis zum Fushimi Inari Taisha zu kommen. Also allein den Weg dahin, sind wir wohl schon einige Kilometer gewandert. Aber dort angekommen war für mich als Tori-i Fan diese Schreinanlage natürlich ein gefundenes Fressen. Als erstes sieht man dort ein riesengroßes Tori-i und viele Schreingebäude sind vorhanden und dann folgen die Wege, die durch mehrere hunderte Tori-i führen. Aber eben auch das dortige Schreinarreal das vor den Tori-i Wegen ist, war wunderschön anzuschauen, also wenn man die Architektur der japanischen Bauweise gern hat, wird auch hier das Auge aufs Feinste verwöhnt.

Am Samstag stand dann der letzte Punkt an und das war der Daibutsu- zu deutsch "Großer Buddha" - im Todai-ji in Nara. Geschichtlich von wichtiger Bedeutung, war ich ein wenig von den Antworten enttäuscht, die man mir auf die Frage gegeben hat, "Warum wir eigentlich nach Nara fahren". Hatte ich doch zumindest gehofft wenigstens sowas zu hören wie "Wegen der Rehe?" oder "Weil Nara früher auch mal Hauptstadt war", stattdessen hab ich nur ein betretenes Schweigen und unwissende Blicke bekommen. *g*
Jedenfalls, der Todai-ji, der zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, beherbergt mit dem Daibutsu der vollständig aus Bronze gegossen ist die größte Bronzestatue der Welt. Und als wir nach Nara gefahren sind, hatten wir zunächst insofern das Problem, dass es wettertechnisch nicht so toll ausgesehen hat, weil es geregnet hat und die meisten von uns ihren Schirm in Tokyo hatten. Also wir haben dann erstmal ein wenig in Nara am Hauptbahnhof gewartet bis sich das Wetter beruhigt und nach ungefähr einer Stunde hat der Regen ein wenig nachgelassen und wir sind in Richtung des Todaiji marschiert und wurden nur ein wenig nass. Was einem am Weg zum Todai-ji sofort auffällt sind die Rehe die dort einfach umherlaufen und Menschen wohl auch gewöhnt sind, vor allem erwarten sie anscheinend immer, etwas zu essen zu bekommen. Also am Anfang waren es nur einzelne Rehe, aber je näher man sich dem Todai-ji nähert, desto mehr Rehe werden es. Es ist dann auch hier wieder eine Souvenirstraße die zum Todai-ji führt wobei hier sogar Stände waren die extra futter für Rehe verkauft haben (Ich es aber partout nicht einsehen wollte, Essen zu kaufen damit die Rehe was zum essen haben.. auch nicht des Erlebniswillens). Mich hatten die Rehe auch viel weniger interessiert so war ich doch viel gespannt auf den berühmten Daibutsu in Nara und nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten und das erste Mal einen Blick auf die große Halle des Todaiji geworfen haben, war ich erst einmal Hin und Weg. Ich glaub so eine große Tempelhalle hab ich in meinem Leben noch nicht gesehen gehabt und sie wirkte einfach so pathetisch, dass ich aus meiner Begeisterung gar nicht mehr herauskam. Und den Tempel dann zu betreten und langsam den Daibutsu von unten nach oben anzuschauen, hinterließ sogar bei mir eine kleine Gänsehaut. Es war dann gar nicht so einfach ein Bild zusammen mit ihm aufzunehmen, weil die Lichtverhältnisse sehr bescheiden waren, aber einigermaßen ist es uns geglückt. Und ich war schon hellauf zufrieden mit unserer Nara Reise, obwohl es noch so viel mehr in Nar gebe, was ich mir gern anschauen würde. Da wir noch ein wenig Zeit hatten, wollten wir eigentlich dann noch den Kofuku-ji Tempel anschauen, aber schon am Hinweg hatten wir gesehen gehabt, das in einem Park wohl so ene Art Matsuri - also ein Fest - stattfand und da wir sowas noch nie miterlebt haben, sind wir das anschauen gegangen. Und es war so dass dort ganz viele verschiedene Gruppen aufgetreten sind und Tänze und Choreographien zu Musik gemacht haben und sie waren alle wirklich super gut. Später ist mir dann aufgefallen, dass es nicht irgendwelche zufällige Gruppen waren, sondern es waren Firmen bzw. Unternehmen die jewels eine Tanzgruppe gestellt haben und das fand ich sehr interessant. Weil es war so, dass sich die verschiedenen Unternehmen darstellen und repräsentieren konnten und auch ein wenig Werbung machen konnten, aber die Unterhaltung stand im Vordergrund und für ein Zusammengehörigkeitsgefühl ist das für so ein Unternehmen sicher auch eine tolle Sache.

Am Abend sind wir dann nach Kyoto zurückgefahren, um dann wieder mit dem Nachtbus nach Tokyo zurückzukehren. Und diesmal war es so gesehen mit dem Nachtbus ein wenig ungemütlicher, weil hier nicht jede zweite Reihe ausgelassen wurde. Und da wir 7 Personen waren, hatte ich mich zur Verfügung gestellt als einziger dann bei wem Fremdes zu sitzen, aber amüsanterweise war es so, dass auf meinen Nachbarsplatz einfach niemand Zweites gekommen ist und so hatte ich zwei Sitze für mich allein (Da hatte ich wohl einfach ein wenig gut gepokert, weil von den anderen niemand unbedingt bei jemandes Fremden sitzen wollte, aber ich mich vielleicht auch gefreut hätte vielleicht irgendwen kennenzulernen). Aber das hatte mir auch nicht so viel geholfen, was das Schlafen anging, weil egal wie ich versucht hatte mich hinzusetzen (von Liegen kann hier nicht die Rede sein) wollte das Schlafen nicht funktionieren und vor allem sich hinten am Eck am Fenster anzulehnen, was am Gemütlichsten gewesen wäre, hat nicht funktioniert weil die Straßenlage so schlecht war und alle 10m über so kleine Erhöhungen in der Straße gefahren ist und einem der Kopf wehgetan hat, wenn man sich da angelehnt hat. Aber auch das ging irgendwann vorbei und als wir morgens in Tokyo wieder angekommen waren, stand erst einmal ein wenig Ausschlafen auf dem Programm doch gleich am Abend ging es dann an eine Abschiedsfeier von Mitstudenten die jetzt ein Jahr da waren.

Darüber, über den Ausflug nach Hakone (um den Fuji sehen zu können), wie sich Drei Musketiere durch die Nacht in Tokyo geschlagen haben, über Matsuri in Adachi bei dem wir auch den Schrein tragen durften und über den Ausflug nach Kamakura zum Night Beachen, erfahrt ihr in der nächste Folge. *g*