Montag, 28. Dezember 2009

勉強中、研究中・・へー?冬休みか?

Es ist nun eine Weile her, seitdem ich das letzte Mal geschrieben habe und es hat sich einiges getan und verändert, aber es hat sich auch ein Tagesrhythmus eingespielt, der einem ein wenig einen Halt verleiht. Also ich bin froh, einen regelmäßigen Tagesablauf zu haben. Ich denke, dass ist was ganz wichtiges.

Also von meiner Wohnung bin ich immernoch begeistert, außer dass, seitdem der Winter begonnen hat, man das Fehlen einer Wärmeisolierung eindeutig spüren kann. Es gibt zwar eine Klimaanlage mit integrieter Heizfunktion, aber wenn nach 5 Minuten, nachdem man geheizt hat und danach die Heizung wieder abgestellt hat, die ganze Wärme wieder flöten geht, fühlt man sich doch ein wenig genervt. Vor allem der Kosten-Nutzen Aufwand bereitet einem hier dann doch ein wenig Sorgen, weil ich kann das Ding nicht 24 Stunden am Tag rennen lassen.

Aber diesen Umstand hab ich erst zu spüren bekommen, seitdem die Winterferien angefangen haben, weil normalerweise war ich von morgens 8:30 Uhr bis abends 20-21 Uhr uni-technisch unterwegs und hatte so bisher kaum Gebrauch von der Klima machen müssen. Aber das liegt wohl auch daran, dass es erst mit Ende November ein wenig kälter geworden ist. Und seitdem es Dezember geworden ist, kann man die Kälte des Winters doch richtig spüren, auch wenn die angezeigten Grade eine andere Sprache sprechen. Die meisten werden sicherlich neidisch, wenn sie Tiefsttempererturen von 3-4° und Höchsttemperaturen von 10-13°Grad Ende Dezember lesen, aber am Morgen und am Abend geht meist ein sehr tückischer und starker Wind, so dass sich die Kälte wie daheim anfühlt. Mittags ist es völlig anders, keine Frage, aber abends und morgens wird's richtig kalt und wenn dazu noch die nicht-vorhandende Wärmeisolierung kommt.. ..da heißt es warm anziehen, auch in der Wohnung! Ich habe mir hier jetzt in Tokyo schon dickeres Wintergewand gekauft (kaufen müssen?), als ich sie bisher in meinen Leben besessen hab' und ich denke, dass hat doch eine gewisse Aussagekraft.
D.h. obwohl man keinen Schnee zu Gesicht bekommt, kann es auch in Tokyo im Winter ganz schön kalt werden.

Wenn ich den Unterricht die erste Zeit jetzt ein wenig Revue passieren lasse, kann ich auch hier nur positives berichten. Wir hatten am Anfang des Semesters einen Einstufungstest und ich bin eigentlich genau in die richtig Klassenstufe gekommen und konnte sozusagen genau dort (bei dem Level) weitermachen, wo ich in Wien aufgehört hab'. Hinzu kommt hier natürlich, dass man im ganzen Alltag von der japanischen Sprache umgeben ist und sich schon viele Sachen langsam ganz automatisch festsetzen ohne dass man es wirklich bemerkt. Ich habe dieses Semester alle Sprachefächer gewählt, die zur Verfügung standen, und hab mich damit vielleicht ein wenig übernommen, aber es ist einfach so lehr- und aufschlussreich, dass ich es zu keiner Sekunde bereue. Also wirkliche Freizeit bleibt mir da nur noch am Wochenende, aber diese Freizeit koste ich auch vollends aus und es ist wie gesagt ein sehr schönes Gefühl, auch richtig ausgelastet und gefordert (nicht überfordert!) zu sein.

Es findet auch alle zwei Wochen ein sogenannter Stammtisch von den Studenten statt, die Deutsch als Hauptfach studieren und dort ist es auch immer sehr gesellig, angenehm und schön. Der letzte Stammtisch war ein Weihnachtsstammtisch und es gab sogar echte Weihnachtskekse aus Deutschland und Glühwein wurde auch selbst gemacht. Und apropos Weihnachten, wir waren letztens auch am Weihnachtsmarkt in Roppongi, der zwar ein wenig klein und bescheiden war, der einem aber doch ein wenig ein weihnachtliches Feeling äh Gefühl (blöde Anglizismen) verliehen hat. Darüber hinaus waren wir von Martin und Miriam auch dazu eingeladen am 23. nach Yokohama zu einer kleinen Weihnachtsfeier zu kommen und dort gab es auch selbstgebackene Weihnachtskekse und es wurde selbst Glühwein gemacht und wir konnten ein richtig typisches, studentisches Weihnachtstreffen erleben. Und ich hatte damit auch zum ersten Mal die Möglichkeit die städtische Universität zu Yokohama live zu erleben, auch wenn es zu diesem Zeitpunkt schon ein wenig dunkel geworden war und ich nicht sooviel erkennen konnte, um wirklich einen Gesamteindruck der Universität zu gewinnen.

Sonntag, 11. Oktober 2009

すべてが今始まる!Part 2

Da heute ein offizieller Feiertag in Japan ist (Der Tag des Sports) und ich irgendwie noch ein wenig Zeit habe dadurch (morgen beginnt das volle Unterrichtsprogramm und ab dann wird Zeit seehr knapp werden) hab ich beschlossen gleich noch einen weiteren Beitrag zu schreiben! Denn das muss vielleicht dann wieder für einie Zeit reichen (das werd ich dann aber noch sehen) aber ich möchte jetzt vor allem noch den Ausflug nach Yokohama verewigen. Ich will euch durch so viel Informationen natürlich nicht überfluten und überfordern, aber ihr braucht es ja nur zu lesen und müsst nicht eine gleiche lange Antwort dazu verfassen! und es soll ja auch für eine längere Zeit reichen. Also irgendwann die Tage dann brav lesen, ne :)

Ein paar Leute, Eva und ich hatten uns aufgemacht nach Yokohama zu gehen (Das dürfte kurz vor dem 21. September gewesen sein), vor allem weil es das letzte Beisammensein der Drei Musketiere sein sollte (Das ist ein wenig ein kleiner Insider, aber muss gerade deswegen auch erwähnt werden :)) und Martin wollte gegen Abend noch hinzustoßen, wenn es denn die Zeit noch zulassen würde, weil ein langer Uni Tag für Martin und Miri bevorstehen würde. Für mich war es das erste Mal in Yokohama, weil ich bisher durch Yokohama nur durchgefahren bin, um nach Kamakura zu kommen und daher hatte ich mich nicht nur gefreut mit Freunden gemeinsam was zu unternehmen, sondern auch das erste Mal Yokohama erleben und erkunden zu dürfen. Das Erste was wir uns angeschaut haben, ist das für Yokohama berühmte China Town! Rein äußerlich, hat es zwar wirklich den Anschein, man befinde sich in einer Art China Town, aber da in den Geschäften prinzipiell Japanisch gesprochen wird und wir zum größten Teil doch Japaner angetroffen haben, war es jetzt nicht wirklich ein "Wow, hier ist es wirklich so, wie man sich China vorstellt"-Gefühl. Und ja, ich bilde mir wirklich ein Japaner von Chinesen unterscheiden zu können (Man entwickelt nach einiger Zeit ein Auge und Gespür dafür und für mich schauen Asiaten schon länger nicht mehr alle gleich aus..) nur bei Koreanern und Japanern kann ich mich ab und an ein wenig schwer zu tun, es sofort anhand des Aussehens unterscheiden zu können.

(Da hab ich übrigens im Gästehaus eine witzige Erfahrung gemacht, man weiß ja, wenn es z.b. an einem Arbeitsplatz, der Uni etc. einen Raucherplatz gibt oder ein Ort, an dem man Kaffee trinken kann, kann man sich sehr gut sozialisieren und so war es dann auch der Fall im Gästehaus und einmal beim Raucherplatz hatte jemand zu mir gemeint: "You are from Germany, aren't you?" und ich musste gestehen, dass er Recht hatte und er meinte, er konnt es irgendwie am Aussehen und an der Art wie ich mich kleide erkennen.. wobei ich jetzt nicht wußte, dass Deutsche prinzipiell in schwarz herumrennen *g* Weil zumindest letztens im Studentenheim, als ich jemanden hab raten lassen, woher ich denn sei, kam tatsächlich die Antwort "I kinda guess from Scandinavia.. mhh maybe Sweden?")

Aber zurück zu Yokohama, wir hatten uns in China Town einige Geschäfte angeschaut und ich muss zugeben, dass mir die Atmosphäre prinzipiell sehr gut gefallen hat, was aber vielleicht auch daran liegt, dass ich belebte Einkaufsmeilen irgendwie sehr gern hab. Wir hatten uns dann ein Restaurant zum Essen ausgesucht und es ist uns ein Menüständer ins Auge gefallen, der uns sehr günstig erschien und uns prompt ins Lokal gelockt hat. Auch wenn wir anfangs ein wenig zögerlich und skeptisch waren, weil wir heute anscheinend die einzigen Gäste waren (meine logischste und plausibelste Erklärung dazu: Es war so günstig, dass niemand glauben konnte, dass sowas in der China Town angeboten wird *g* und deswegen hat sich niemand reingetraut) aber mich hats prinzipiell nicht gestört und die anderen im Endeffekt auch ganz und gar nicht. (Falls mir irgendwer sagen kann, was dagegen spricht die "einzigen" Gäste in einem Restaurant oder Lokal zu sein, im Falle dass das Restaurant einen guten und sauberen Eindruck macht, bitte mitteilen! Weil ich hab dann oft die Erfahrung gemacht, dass man ein wenig mehr auf seinen Teller bekommt oder was an Extras, weils sies eh schon zubereitet haben, aber niemand zum Verzehr da is, und es waren dann nicht zwangsläufig irgendewelche Restl. Das im Normalfall die Gäste auch mal ausbleiben, wenn es ein schlechtes Restaurant ist, dem bin ich mir schon auch bewußt! Aber ich glaube sowas kann man im Normalfall doch spüren.. spätestens wenn man was zu Essen bekommt *g*)
Was das Essen anging, wurden wir dann auch nicht enttäuscht, das obligatorische Glas Wasser gab es natürlich auch umsonst. (wobei ich jetzt z.B. gar nicht weiß, ob das nur in Japan so üblich ist oder auch in China? Weil es war in dem Fall ja schon ein chinesisches Restaurant und in meinem Fall das erste Mal in einem echten chinesischen Restaurant, weil in Wien war ich bisher nur koreanischen und japanischen Restaurants und ein Running Sushi, das von allem etwas anbietet, betrachte ich nicht als ein typisches chinesisches Restaurant.. weil wenns auch Palatschinken gibt!? Das ist dann einfach international Restaurant mit Allem möglichen) Wir hatten uns jeweils für ein Tagesmenü entschieden (es hat so um die 500-600 Yen gekostet, wenn ich mich richtig erinnere, also so um die 4 - 4,50Euro) und darin enthalten war als Vorspeise eine Suppe, die Hauptmahlzeit und ein kleines Dessert. Es hatte sehr gut geschmeckt, satt gemacht und wir waren danach erst rundum glücklich und zufrieden! Danach sind wir zum Akarenga Park (ich glaube er hieß so?) welcher sozusagen am Hafen Yokohamas liegt und wovon man einen sehr schönen Ausblick aufs Meer hat. Unser eigentliches Ziel war dann das Minato Mirai 21, aber beim Akarenga Park sind wir auch auf das Yokohama Red Brick Warehousegestoßen, in dem wir fast jemanden verloren hätten XD (wobei, bei sowas, mein Motto ja immer war, dass, falls ich verschwinde, ich entweder verschleppt wurde oder bereits tot bin, was natürlich nur als Schmäh gemeint ist, ne! :)) aber da ich zu dem Zeitpunkt der einzige ohne Handy war, hätte außer mir eigentlich niemand verloren gehen können. Das Red Brick Gebäude fungiert heute als kleine Einkaufs- und Essensmeile, aber der Name lässt vielleicht auch darauf schließen (und ich fand, das war das Interessante), handelte es sich um ein Gebäudekomplex, der von der Bauart her einen völlig westlichen Eindruck gemacht hat. Also inmitten in Yokohama so ein Gebäude anschauen zu können hat schon was. :) Am weiteren Weg sind uns auch ein paar sehr witzige Skulpturen ins Auge gefallen (eine Skulptur, welche ausschließlich aus Vogelhäusschen konstruiert wurde, hatte mich ein wenig verwirrt, aber vielleicht bin ich in Sachen Kunst vielleicht auch einfach ein Banause) und von dort aus konnte man sehr schön das Panorama des Minato Mirai 21 überblicken, welches in etwa "so" ausschaut. Und vielleicht kann man es aufgrund des Riesenrads schon ein wenig erahnen, dort gibt es auch einen Vergnügungspark und das hohe Gebäude, welches über alle anderen hinausragt ist der sog. Landmark Tower, der das größte Gebäude in Japan darstellt (dafür nur Platz 47. verglichen mit der Welt). Wir hatten uns also vom Red Brick Kaufhaus und den wunderlichen Skulpturen aus, zum Vergnügungspark aufgemacht und eine Frage, die wir uns den ganzen Weg bis dahin stellten, war, "Bewegt sich das Riesenrad nun oder nicht?" und damit verbunden war auch die Frage, "Haben die heute geöffnet, oder nicht?". Weil ab und an kam es uns so vor, dass sich das Riesenrad nicht bewegt, dann aber im nächsten Augenblick hatten wir doch das Gefühl, "ah, da tut sich doch was!". Aber als wir kurz davor waren, konnten wir mit Erleichterung feststellen, dass sich das Riesenrad bewegt und wir heute damit fahren können. Was uns vielleicht ein wenig verwundert hatte, war, dass eigentlich an diesem Tag (es war Freitag) so rein gefühlsmäßig wenig Leute im Vergnügungspark zugange waren und unsere plausibelste Antwort darauf war, in Japan werden wohl viele doch freitags bis spät Abend in der Arbeit sein müssen, denn bei uns kennt man es eigentlich so, dass zumindest Beamte und dergleichen meistens ab Freitag Mittag schon in ein verdientes Wochenende gehen dürfen. Und vielleicht hat es mich gerade deswegen so verwundert, dass so wenig Leute da waren, weil es Freitag Nachmittag war und dennoch kaum eine Menschenseele zu sehen war. Aber das war anders betrachtet natürlich auch ein Vorteil für uns, weil eine lange Schlange vor dem Riesenrad konnten wir uns somit sparen :) Wir haben uns dann also ins Riesenrad begeben und eine wunderschöne Rundfahrt gemacht (auch wenn bei dem ein oder anderen ein wenig ein mulmiges Gefühl vorherrschte bei der Höhe, ne? ^_~), wobei wir hier auch wieder von einem sowohl englischen als auch japanischen Kommentar zu den Gebäuden rumherum begleitet wurden (und just als ich das in diesem Moment erwähne, muss ich unbedingt noch einen Kommentar zu Hakone loswerden: Wenn man mit der Fähre eine Rundfahrt macht, ist es auch so, dass einem die Umgebung sehr genau und detailliert beschrieben wird, was aber ein wenig problemtisch ist, wenn man dem Japanischen nicht ganz so mächtig ist und folgen kann, denn sobald die Englische Version folgt, ist man meistens schon an dem vorbeigefahren, was gerade beschrieben wird und stellt dann fest "ach, das dahinten meinen sie gerade damit" *g* daher waren wir doch recht froh, vieles auf Japanisch schon verstehen zu können und somit zu wissen was gerade gemeint ist) aber obwohl wir in diesem Moment im Riesenrad so nahe zum Landmark Tower waren, wollte sich bei mir nicht das Gefühl einstellen "Hey, das ist der größte Wolkenkratzer in Japan!" es war eher ein "Hm, ein weiteres schönes, typisches, großes Hochhaus wie in Tokyo"-Gefühl. Danach sind wir noch ein wenig im Vergnügungspark umhergegangen und - Schande über mein Haupt - dort hab ich das erste Mal in Japan Crepe gegessen. Und das obwohl ich zu dem Zeitpunkt schon 5 Wochen in Japan war. Also dazu muss man sagen, in Japan gibt es sehr oft Crepe Stände, sei es in den Einkaufsmeilen oder Vergnügungsparks oder sonst an belebten Plätzen, aber bisher hatte ich mich einfach nicht getraut (es sah viel zu gut und verführerisch jedes Mal aus) und normalerweise sind sie mit ihrenwelchen süßen, cremigen, schokoladigen und fruchtigen Sachen gefüllt, aber es kommt auch vor dass sie mit "Pommes und Schnitzel", "Spaghetti" oder "Sachen, die man sich lieber gar nicht ausmalen möchte" gefüllt ist. Diesmal hab ich mir auch ein cremiges und schokoladies genommen und es war wie erwartet viieel zu gut gewesen, aber das hätte ich mir ja denken können. Zu dem Zeitpunkt ist wohl auch ein Anruf von Martin reingekommen, aber wir hatten den Anruf leider irgendwie verpasst und überhört. Da aber kein weiterer Anruf folgte, sollte es wohl eh einfach nur ein Bescheid geben sein, dass es sich nicht ausgehen würde und so kamen die drei Musketiere leider nicht mehr vollständig zusammen. Aber das sollte unseren weiteren Abend dann nicht weiter trüben (der Plan ins Yukari zu gehen wurde damit aufgehoben) und wir schlenderten zunächst noch ein wenig durch die Nightline Yokohamas und des Vergnügungsparks (das schaut dann nachts in etwa "so" aus, also einfach traumhaft schön!) und ließen uns in einem Starbucks nieder und ich konnte mal wieder nicht widerstehen, mir einem Match Cream Frappuccino zu nehmen ^_^. Wir traten dann die Heimreise in Richtung Shibuya an, aber entschieden uns dann noch ein wenig im Shibuya herumzuschlendern, da wir ja alle noch ein wenig Zeit hatten und wir nicht, wie eigentlich angedacht, ins Yukari gingen. Und ich bin mir jetzt nicht sicher, ob ich schon einmal über die Shibuya Kreuzung geschrieben hab und falls es der Fall sein sollte, sie ist es auf jeden Fall wert zweimal erwähnt zu werden. Weil es ist doch immer wieder faszinierend, auch wenn es sich bei Tokyo um eine Weltmetropole handelt (und ich spreche jetzt davon, wenn man sich in den Zentren Tokyos bewegt), in der viele Millionen Menschen herumwuseln, gibt es einerseits doch so viele Stellen an denen wenig Menschenandrang vorhanden ist (also z.B. die meisten Parks sind meistens einfach sehr schön und angenehm zum Spazierengehen und meistens fühlt es sich einfach wie eine normale Stadt an und ich würd z.b. sagen, dass vom Menschenaufkommen, oft nicht wirklich z.b. ein Unterschied zu Wien feststellen kann (und ich mein damit jetzt nicht die Rush Hour an den Bahnhöfen oder eben die Hachiko Kreuzung!)) und es war eigentlich bisher nur die Hachiko Kreuzung, die mich wirklich so zum Erstaunen gebracht, dass so viele Menschen auf einmal auf einem Haufen sind und kreuz und quer, wild durcheinander, eine Kreuzung überqueren (das einzige weitere Mal, an dem es so heftig war, war letztens bei der Takeshita dori als ich mit Martin und Miri einen Tokyo Tag gemacht hab, da war in Omotesando eine ähnlich belebte Kreuzung). Und dieses Mal, diese Hachiko Kreuzung bei Nacht zu überleben, war dann auch ein nonplusultra, weil ich mag Städtebilder vor allem bei Nacht (ich liebe Nightlines von Städten, hab ich das schon erwähnt? ^_^). Und wer einmal zur Hachiko Kreuzung kommen sollte, sollte sich auch unbedingt die Hachiko Statue des gleichnamigen Hunds anschauen, dessen Geschichte vor kurzem mit Richard Gere verfilmt wurde. Weil so viel verschiedene - und vielleicht ab und an auch sehr strange Leute - kam man nur sehr selten auf einem Haufen ausfndig machen. Der Tag neigte sich dann langsam dem Ende zu und nach und nach trennten wir uns dann allmählich und ich hatte mich dann auch langsam von Eva verabschiedet und es blieb mir letzten Endes ein wunderschöner Tag in Yokohama in bleibender Erinnerung.

Das nächste Mal schreib ich vielleicht sowohl über den Tokyo als auch den Asakusa Tag mit Martin und Miri (welche beide zeitlich vor dem Beachen in Zushi stattgefunden haben.. ich weiß, es ist jetzt ein wenig durcheinander, aber ich schreibe aus meinen Erinnerungen und es ist alles schon ein wenig her! Und Zushi hatte ich nur beiläufig erwähnt.. diese hier erwähnten Sachen haben alle so in der letzten September Woche stattgefunden!) Dabei wollen doch einige sicher lieber hören, wie es mir gerade im Studentenheim und auf der Uni ergeht? Wie bereits erwähnt, in diesen fast 2 Wochen ist schon sooviel passiert und es gebe sooviel zu schreiben, dass ich gar nicht alles festhalten kann und will und es gibt natürlich auch Sachen, über die ich nicht schreiben werde, weil sie hier einfach nicht hingehören ;). Aber ich versuche mich einmal auf das Wichtigste zu beschränken. Zunächst sei einmal erwähnt, das ich ein schönes Studentenzimmer habe, welches sich direkt auf dem Uni Campus befindet (ein schönes Bild über den Campus kann man sich "hier" hier machen). Und so wie ich seit Februar als Buddie einen Austauschstudent betreut habe, werde ich seit meiner Ankunft auch von einem sehr freundlichen Studenten betreut, der mir bisher bei allen Sachen sehr hilfreich zur Seite steht. Die ersten Tage waren dann vor allem davon geprägt, dass viele Unterlagen bearbeitet werden mussten, Behördengänge erledigt werden mussten (und ich auch das erste Mal aufgrund blöder Umstände alleine das Rathaus aufsuchen musste, ich aber auf dem Weg dahin andere Mitstreiter mit ihren Buddies fand, mit denen ich dadurch nun auch heute noch gut befreundet bin :) ), man aber gleichzeitig seeeehr viele Austauschstudenten aus der ganzen Welt kennengelernt hat und man sich im Laufe der Zeit auch mit vielen japanischen Studenten anfreundet. Es fand dann am 6. Oktober eine Orientierung statt, die eh sehr lieb war und so langsam kristallisiert sich heraus, welche Fächer ich dieses Semester machen werde und es sind mehr Fächer, die ich besuchen kann, als ich erwartet habe und die meisten sprachlichen Zusatzfächer möchte ich auch in Anspruch nehmen! Daraus ergibt sich dann ein vorläufig sehr gefüllter Stundenplan unter der Woche (ich komm derweil auf 26 SWS, aber es sind halt alles irgendwie "die will ich machen" Fächer, und "fix" entscheiden müssen wir uns erst bis 21. Oktober, d.h. gerade die nicht "Pflichtfächer" kann ich mir erst einmal anschauen und dann noch entscheiden, ob ich sie wirklich machen will, was seeeehr angenehm ist). Wir hatten dann auch eine Willkommensfeier der deutschen Abteilung, die wirklich wunderschön war und die wir sogar woanders fortgesetzt haben, obwohl wir Austauschstudenten am nächsten Tag einen Einstufungstest hatten ;)
Letzten Donnerstag also etwa einen Tag vor dem Taifun, hab ich mir leider eine Erkältung eingefangen (man beachte dabei: ich hab sie mir "vor" dem Taifun eingefangen.. aber die Erkältung ist jetzt schon wieder am ausklingen) und konnte die letzten Tage nicht wirklich viel unternehmen und konnte somit auch nur sehr kurz an der Willkommensfeier der neuen Studenten in unserem Studentenheim teilnehmen, weil ich gehandicapped war, aber viele ham sich gefreut, dass ich trotzdem kurz vorbeigeschaut hab und haben mir auch ein paar Geheimtipps gegeben - sprich Tipps aus Mamas Hausmittelchenheilkundekräuterbuch - die bei einer Erkältung helfen. ;)

So, das wärs einmal vorläufig soweit! Und es sei einmal festzuhalten, es geht mir sehr gut :)

すべてが今始まる

Wie sagt man so schön, es ist ein "Double-edged Sword" - ein zweischneidiges Schwert - und damit meine ich das Weblog schreiben. Es kommt mir so vor, wenn ich wirklich viel Zeit hab wie jetzt gerade noch (ich hab mir eine Erkältung eingefangen und es ist ein verlängertes Wochenende), ist es kein Problem einen Beitrag zu verfassen, aber wenn man die ganze Zeit irgendwie beschäftigt ist und spät abends nach Hause kommt, hat man oft nicht mehr die Kraft und Lust das Ganze auch noch mal schriftlich festzuhalten! Nichtsdestotrotz werde ich auch diesmal wieder mich an meinen Erinnerungen bedienen und bin mir sicher, dass ich mir von all meinen Erlebnissen einfach das Wichtigste gemerkt habe ;)

Und es war eben an jenem Tag an dem wir von Kyoto nach Tokyo zurückkamen (also Samstag Nacht sind wir losgefahren und sind Sonntag morgen in Tokyo angekommen, also noch in der zweiten Woche des Urlaubs, sprich um den 30. August herum) und am Abend stand eine Abschiedsfeier von 4 Studenten an, die nun ein Jahr in Japan gewesen sind. Es war so geregelt, dass wir 2000 Yen Eintritt zu zahlen haben und
dazu angehalten waren, Snacks und dergleichen beizusteuern, aber dafür waren die Location und die Getränke völlig umsonst und "as much as you want", also soviel man wollte. Sehr amüsant fand ich, dass wir inklusive der 4 Abschiedlinge kaum mehr als eine handvoll Deutschsprachiger Leute waren und dafür sicher um die 40 Japaner. Umso mehr hat es mich gefreut, viele Gelegenheiten gehabt zu haben, ausschließlich Japanisch zu sprechen und auch den ein oder anderen neuen Kontakt zu knüpfen und war somit einer der schönsten Abende gewesen, auch wenn wir noch sehr müde von Rückreise aus Kyoto waren.

In der vierten Woche (etwa um den 10. / 11. September herum) stand endlich Hakone an. Wir hatten uns Hakone nicht ausgesucht, um dort einem Onsen beizuwohnen (und das erwähne ich jetzt extra, weil jedem dem wir gesagt haben, dass wir in Hakone waren, hat sofort wie aus der Pistole geschossen gefragt, ob wir dort auch in einem Onsen waren!), sondern um von dort aus den Fuji betrachten zu können! Das war auch der Grund weswegen wir diesen Ausflug 3-4 mal verschoben haben, weil die Wettervorhersage uns jedes Mal aufs Neue schlechtes Wetter - und damit schlechte Sicht auf den Fuji - prophezeit hatte. Zunächst sei mal erwähnt, dass man von Shinjuku aus schon für etwa 1150 Yen (also etwa 8,50EUR) nach Hakone kommt (bei einer Dauer von 2 Stunden, und es sich hier um eine Entfernung von etwa 90KM handelt). Als wir dort angekommen sind, sind wir damit zwar schon direkt in der Ortschaft Hakone gewesen (in dem Fall Hakoneyumoto) aber von dort aus war es noch nicht möglich, den Fuji auf irgendeine Art zu sehen. Aber man konnte zumindest schon die wunderschöne Landschaft erahnen, die Hakone umgibt. Denn es gibt viele Berge und Wälder um ganz Hakone herum. Etwas unwissend haben wir uns entschieden zum Lake Ashi (also den Ashi See) zu gehen, weil wir einfach mal - ausgehend von unserer Landkarte - spekuliert haben, dort dürften wir die beste Chancen haben den Fuji zu sehen. Das einzige Problem war, um an den Hafen am See zu kommen, hatten wir mit einem Bus zu fahren, aber dieser hat bis dorthin dann auch wieder 960 Yen für eine einfache Fahrt gekostet. Aber da die Fahrt nach Hakone schon so günstig war und wir schon extra hier waren, haben wir das auch noch auf uns genommen. Und ich glaube es dürfte eine der aufregendsten Busfahrten jemals ever gewesen sein. Denn wie ich vorher schon erwähnt hab, gibt es dort sehr viele Berg- und Waldlandschaften und anscheinend war der Hafen von Hakone genau auf der anderen Seite und wir haben einen sehr abenteuerlichen, kurvenreichigen Weg bis dahin hinter uns gelegt. Vor allem hatte ich auch das Gefühl, dass wir mehrere Höhenmeter durch einen sehr steilen Weg hinter uns gelassen haben und wenn man vergleichsweise von Freiburg aus kommend, weiter in den Süden in den Schwarzwald hineinfährt und es dort eng den Berg hinaufgeht, macht man dort prinzipiell sehr große Umkreisungen, um den Berg hinaufzukommen, aber hier kam es mir vergleichsweise höchstens wie ein Viertel davon vor! (Ein sehr interessantes Verkehrsschild dazu, wird es dann auch in der Bildergaliere geben *g*) Wir vier waren uns auf jeden Fal alle einig, dass in dem Fahrtpreis indirekt auch eine kleine Achterbahnfahrt mitenthalten war. Als wir am Hafen angekommen sind, hat sich uns zunächst ein wunderschönes Bild des Ashi See's geboten und weil wir ein wunderschönes Wetter hatten, war's dort direkt am See wirklich sehr sehr angenehm (obwohl ein Wind gegangen ist). Wir haben es dann auch tatsächlich geschafft, den Fuji zu erblicken und waren ganz stolz darauf (wobei es nicht so ein Gänsehautgefühl wie beim großen Buddha von Nara war *g*). Aber wir hatten leider nur einige wenige Male die Möglichkeit, den Fuji zu erblicken, weil wir eine Sache nicht berücksichtigt hatten: Es war zwar schönes Wetter in Hakone an diesem Tag und blauer Himmel, aber um den Fuji selbst sammeln sich sehr oft und immer wieder mehrere Wolken! (D.h. wenn man den Fuji von Hakone aus sehen will, sollte man nicht nur drauf achten, was für ein Wetter in Hakone vorhersscht, sondern auch wie das Wetter direkt beim Fuji ist). Also wenn beides übereinstimmt, dürfte die Sicht zum Fuji von Hakone Hafen aus "so" ausschauen. Wir hatten dann beschlossen mit der dort verkehrenden Fähre eine kleine Rundfahrt um den Ashi See zu machen, in der Hoffnung, vielleicht dem Fuji noch ein Stück näher zu kommen, aber durch die Wetterverhältnisse um den Fuji herum, war dies nicht möglich. Aber dafür war es dann eine zwar sehr windige, aber auch wunderschöne Rundfahrt. Bei der Rückfahrt mit dem Bus ins innere von Hakone war ich ein wenig enttäuscht, dass wir anscheinend nicht mehr den steilen Weg gefahren sind, sondern eine andere Route, aber damit ging ein gelungener Hakone Besuch zu Ende.

Woran ich mich auch noch sehr gerne zurückerinnere, auch um Anfang-Mitte September, als wir Drei Musketiere: Martin, Eva und ich, uns zunächst treffen wollten, um in den Shinjuku National Garten zu gehen (wer Bilder davon kennt, weiß wie wunderschön der ist, es reicht wenn man bei der Google Bilder Suche einfach mal nach "shinjuku gyoen" sucht) und uns dann später mit zwei Studienkollegen bzw. Freunden in einem Izakaya zu treffen. Was ein wenig problematisch war, Martin und ich hatten zu dem Zeitpunkt (und ich bis heute immernoch nicht :P) kein Handy und ich hatte mich zwar mit Eva schon vorher getroffen, aber mit Martin war ausgemacht, wir treffen uns dann am Shinjuku Bahnhof, um von dort aus direkt in den Park gehen zu können. Ist prinzipiell mal eine schlechte Idee, wenn man noch nie am Shinjuku Bahnhof gewesen ist (dazu sollte man wissen, dass in der Rush Hour der Shinjuku Bahnhof, wenn man von den Passagierzahlen ausgeht, der größte Bahnhof der Welt ist), dazu kein Handy besitzt und sich irgendein Ausgang aussucht, der so gut versteckt ist, dass man ihn kaum finden kann, selbst WENN man jemanden danach fragt. Es war dann eine lange und aussichtslose Suche (Eva und ich aber dafür in den Genuß gekommen sind, was es heißen kann, wenn politische Parteiwagen Werbung machen und worüber sie alles dann schimpfen und wie sie "propagieren"), aber da Martin später noch ausfindig machen konnte, wie er zum Izakaya Treffpunkt kommt, haben wir uns letztendlich doch noch getroffen. Dieses Izakaya habe ich durch Eva kennen- und liebengelernt, weil es - vor allem am Wochenende und Feiertagen - sehr günstige Preise hat und sehr gute Speisen. Nachdem wir viel getratscht hatten, sich die zwei Freunde verabschiedet hatten und wir einfach noch keine Lust hatten nach Hause zu gehen (dazu muss man bedenken, die letzten öffentlichen Verkehrsmittel in Tokyo fahren um etwa 0 Uhr und wenn man zwischendrin umsteigen muss, muss man noch früher los), kam uns zunächst die Idee: "Hey, wir könnten die Nacht durchmachen!" und eigentlich waren wir alle begeistert davon! Doch nach einiger Zeit merkten wir selbst, durchmachen tun wir lieber ein anderes Mal und daraus entstand die Idee des späteren "Kamakura Nightbeachen". Und da Martin bis nach Yokohama musste, in meinem Gästehaus aber unter keinen Umständen irgendwie jemand unterkommen konnte, kam Eva mit der Lösung, dass wir in ihrem Gästehaus irgendwie unterkommen könnten, welches auch nicht so weit weg vom unserem Izakaya war. Daraufhin machten sich die drei Musketiere auf - gestärkt im Konbini - und kaum 10m losgegangen, wurden wir am ersten Raucherplatz von einer Australierin angesprochen, haben geplaudert und wurden gefragt ob wir nicht auch "Clubbing" betreiben wollen ;) aber wir lehnten dankend ab und gingen im Yoyogi Park weiter tapfer unseren Weg durch die Nacht und der nächste der uns begegnete, war eine Schwabe (ja wirklich! und nicht zu erwähnen, dass immer wenn ich nach Tokyo gehe, mindestens EINE Person deutsch spricht, sie sind irgendwie überall die Deutschen! Eva wird das sicher bezeugen) mit dem wir dann auch noch ein wenig geplaudert haben. Aber letzten Endes gegen 3-4 Uhr etwa, hatten wir unser Ziel erreicht und am nächsten Morgen durften Martin und ich auch mal kurz Bekanntschaft mit der "Australian Magic" machen, aber das ist eine andere Geschichte, die hier nicht hingehört.

Das letzte Ereignis, was ich mit meinem Anhang zusammen in Japan erleben durfte (um den 12. September herum), war ein örtliches Fest im Adachi Bezirk, welcher sich ganz in der Nähe unseres Gästehaus in Asakusa befindet. Martin sei Dank, wurden wir zu diesem Fest eingeladen und wir durften diesem Fest nicht nur als Gäste beiwohnen, nein wir durften sogar aktiv an
dieser Festivität teilnehmen. Zu so einem Fest gehört es nämlich dazu, dass man als Hauptattraktion sozusagen einen "mobilen Schrein" - einen mikoshi - durch den Bezirk trägt und sich jeder daran beteiligt, man in entsprechendes Gewand eingekleidet ist und mit viel Eifer und Spaß mitdabei ist. So war es zunächst so, dass wir uns bei der Bekannten von Martin (und ich muss erwähnen, dass ich damit das erste Mal in einem echten alten japanischen Haus gewesen bin! Es war sehr beeindruckend und einmalig) zusammengefunden haben und für die Festigkeiten in ein entprechendes Gewand eingepackt wurden. Danach sind wir zum Schrein gewandert und dort waren schon einige andere, auch in jenem entsprechenden Gewand, aber als Ausländer waren wir doch im Vergleich zu den anderen ein wenig auffällig. Man kann es sich etwa "so" vorstellen, aber dazu wirds auch noch Bilder in der Bildergalerie geben! Also so ein mobiler Schrein wiegt schon mehrere hundert Kilo und in unserem Fall (ich hab ja beim Tragen gehört es wären 700 gewesen, aber Martin meinte, dass es 400kg waren) dürften es so 400 Kilo gewesen sein, die wir mit etwa 30-40 Mann getragen haben. Und ganz so einfach war es auch nicht, am nächsten Tag war die Schulter doch ganz schön blau und ich war froh es überstanden zu haben! Aber es war ein wirklich wunderschönes Erlebnis an einem echten japanischen Fest teilnehmen zu dürfen und vor allem ein Teil davon zu sein! Nachdem wir den Schrein die Runde um den Bezirk getragen haben (zum Glück haben wir alle 30-40m eine Pause gemacht und wurden mit Getränken versorgt) wurden wir zunächst mit einem kleinen Imbiss und Getränken belohnt und sind danach noch umsonst eingeladen worden in einem Ramen Nudel Restaurant essen zu gehen. Auch hier war es wieder eine super Möglichkeit, viel Japanisch zu sprechen und auch den einen oder anderen Kontakt zu knüpfen. Und bis dahin, dürfte es für uns alle, eine der schönsten und einmaligsten Erlebnisse bisher gewesen sein!

Und als eines der letzten Ereignisse in meiner "Ferienzeit" stand also nun das Kamakura Nightbeachen an, welches direkt zum Anschluss an das Fest in Adachi stattfand. Treffpunkt war ausgemacht um 18 Uhr am Kamakura Bahnhof, aber da ich noch nie in Kamakura war, hatte ich mit Martin ausgemacht, den Mittag zu nutzen, um dort zunächst ein wenig Sightseeing zu betreiben. Bei der Hinfahrt ist mir natürlich erst mal ein Maleur passiert, das völlig unnötig war. Unwissend was ein "Green Car" (wenn man von der Tokyo Station aus mit der Yokosuka Line nach Kamakura fährt, gibts sowas), wurde ich bei einigen Bahnsteigen dadurch verunsichert, weil dort mehrfach drauf hingewiesen wurde, man müsste ein Green Car Ticket wenn, dann doch bitte vor der Abfahrt lösen und als ich beim Bahnsteig in der Tokyo Station angekommen bin, gerade der Zug direkt losfahren wollte, hatte ich nicht so sehr darauf geachtet gehabt, was ein "Green Car" ist und ob ich es brauche oder nicht. (Dazu sei noch erwähnt, in Tokyo bzw. der Kantou Region, reicht es normalerweise wenn man eine sog. "Suica" oder "Pasmo" Karte hat, mit der man durch jeden Ein- und Ausgang kommt, sei es Zug, U-Bahn, Schnellbahn oder Bus, nur Shinkansen ist davon ausgenommen und dann der Preis automatisch nach Fahrstrecke verrechnet wird). Deshalb bin ich prinzipiell davon ausgegangen, ich kann einfach so fahren, aber während der Fahrt bei jeder Station wurde ich davon verunsichert.. und es war natürlich völlig umsonst. Während ich dachte, es wäre Pflicht bei der Yokosuka Linie, das Green Car Ticket zu ziehen und ich es nachträglich sogar noch extra gemacht hab, war das Green Car Ticket einfach nur ein 1. Klasse Ticket und natürlich war ich nicht in der ersten Klasse gewesen.. aber naja, aus Fehlern lernt man ja bekanntlich am Meisten, nicht wahr? Ich hatte mich mit Martin dann etwa um 13 Uhr in Kamakura getroffen und das erste was wir uns anschauen wollen, war für uns natürlich der Tsurugaoka Hachiman Schrein, hatte uns doch die Gottheit Hachiman zwei Pro Seminare lang begleitet, war das für uns natürlich ein Muss. Das Nächste was wir uns angeschaut haben, war der große Buddha von Kamakura. Während Eva mir gesagt hatte, dass dieser um einiges größer sei, als der in Nara, hatte ich das Gefühl, dass beide etwa gleich groß sind. Und als ich es im Nachhinein im Internet nachgeforscht hatte, hatte sich rausgestellt, dass der große Buddha von Nara sogar größer ist, als der in Kamakura. Was natürlich interessant ist, der große Buddha in Nara steht im Todai Tempel mittendrin und der große Buddha von Kamakura steht draußen im Freien. Das jeweils besondere ist aber, der
große Buddha aus Nara ist als Ganzes aus Kupfer gegossen und ist somit die größte Kupfer Statue der Welt und das besondere am großen Buddha in Kamakura ist, man kann (für etwa 20 Yen, sprich ein paar Cent) in das Innere des großen Buddhas gehen. Für mich macht ihn das ein wenig weniger spektakulär, weil der große Buddha aus Nara eben vollgegossen ist und dadurch für seine Erschaffung, viel mehr Arbeit und Aufwand mitverbunden war. Und was es noch soviel unglaublicher macht, ist, wenn man bedenkt, dass er inmitten 700. Jahrhundert vollendet wurde. Jedenfalls hatten wir dann noch ein wenig Zeit und sind auch am Hase Tempel vorbeigekommen, aber weils doch wieder extra Eintritt gekostet hätte und wir schon welchen beim großen Buddha gezahlt hatten, hatten wir uns diesen Tempel gespart, was aber nach Eva zufolge ein großer Fehler sein sollte, weil man von dort aus eine großartige Aussicht auf Kamakura gehabt hätte! That's life! Also beim nächsten Mal Kamakura weiß ich zumindest, was ich noch anschauen kann. Nachdem Martin und ich noch ein wenig Zeit hatten bis 18 Uhr, hab ich Martin unbedingt den Matcha Cream Frappuccino zeigen müssen, aber überraschenderweise war er davon ganz und gar nicht begeistert! Das kann ich absolut nicht verstehen, aber anscheinend muss man ein richtiger Fan von Grün Tee sein (und ich mein den aus Pulver!). Wir hatten uns dann in einem Konbini mit Essen und Trinken eingedeckt, sind zum Strand maschiert und es war zwar schon ein wenig dunkel, aber ich konnte zum ersten Mal richtig das Meer von Japan aus
sehen. Wir haben an diesem Abend auch wieder viel geplaudert, getrunken, Wunderkerzchen angezündet (die wir von eine Gruppe junger Japaner bekommen haben), sind ein wenig durchs Meer und dessen Wellen marschiert, haben witzige Zeichnungen in den Sand gemalt und nicht zu vergessen "Prominente raten" gespielt - ich liebe dieses Spiel - und natürlich haben wir Martin im Sand eingegraben ;) Gegen 5-6 Uhr in den ersten Morgenstunden waren wir dann so müde, dass wir nur noch nach Hause wollten, aber vielleicht wärs besser gewesen einfach am Strand zu schlafen, weil ich war doch so müde, dass ich 5 Station zu spät aufgewacht bin und dann feststellen durfte, dass ich mich gerade um 8 Uhr mitten in der Rush Hour in Tokyo befinde.. und dieses Mal hab ich das Green Car Ticket bewußt genommen, weil in der ersten Klasse war es sehr angenehm zu fahren und ich war so müde, dass ich die Rush Hour sonst so nicht überlebt hätte ^^

Zwischendurch war ich jetzt nochmal am Strand gewesen, diesmal in Zushi, was auch sehr schön war und ich konnt seit langer Zeit mal wieder Shin und Keita sehen (und wir waren alle sehr stolz, dass Shin seine Strandlauf Wette gewonnen hat *g*) und am Abend sind wir sogar in eine Karaoke Bar gegangen und ich hab mich zumindest an einem Song aus Hikaru no go versucht, aber es war wahrscheinlich mehr schlecht als recht. ;) Leider gab es meinen Lieblingssong von Nana nicht, aber vielleicht beim nächsten Mal woanders..

Und ich hab mich jetzt seit fast 2 Wochen in meinem Studentenheim an der Tokyo Gaidai eingelebt und bisher ist es so unglaublich super und toll und ich weiß noch gar nicht, wie ich das alles festhalten soll bisher! Irgendwas werde ich mir einfallen lassen um dem irgendwie gerecht werden zu können, aber soweit kann ich sagen, ich hab jetzt schon wunderbare und tolle Menschen kennengelernt und einiges an neuer Erkenntnis erlangt! Aber um was es sich da alles Handeln könnte oder zumindest eine Idee davon zu bekommen zu können, werdet ihr das nächste Mal lesen. :)

Und wer die Bildergalerie noch nicht kennt: http://galerie.gts-stuff.com/#home

Dienstag, 15. September 2009

京都と奈良への旅行!

Nun stand also eine Woche Kyoto an. Wir hatten dafür für vier Nächte extra eine Herberge in Kyoto gemietet, aber eine Fahrmöglichkeit hatten wir 2 Wochen vor Kyoto noch nicht. Wir hatten uns dann ein wenig schlau gemacht und sind auch extra an ein JR Informationszentrum in Shibuya gegangen und letzten Endes haben wir uns für einen Nachtbus entschieden, weil es die günstigste Alternative war. Ein Shinkansen oder andere Züge wären zwar schneller gewesen, aber wenn man für längere Zeit in Japan ist, möchte man doch so gut wie es geht auch ein wenig Geld sparen können und mit etwa - ich glaube - 8800 Yen Hin und zurück war das eine sehr günstige Alternative. Einchecken im Bus war etwa gegen 23 Uhr bei der Tokyo U-Bahnstation gewesen und morgens um 7 Uhr würden wir in Kyoto ankommen. Von einer Deutschen im Gästehaus hatten wir gehört, dass wir ein wenig Acht geben sollten, weil es nachts im Nachtbus sehr kalt werden kann, weil die Klimaanlage rennt und man aber keine Decken zur Verfügung hat (wohingegen sie meinte, dass man bei Bussen am Tag Decken hätte, die man aber da nicht bräuchte).
Aber was beim Nachtbus auf uns zukommen würde, konnten wir noch nicht wirklich erahnen, ich hatte zumindest schon die Erfahrung mit einem Nachtzug von Wien nach Zürich zu fahren (Dauer hier: 10 Stunden auf einem Sitzplatz) und hatte mich aufs Schlimmste gefasst gemacht ;)
Aber als wir unsere Abfahrtsstelle gefunden hatten und dann in den Bus einsteigen konnten, waren wir sehr davon überrascht, wieviel Platz bzw. Freiraum für die Füße hatte. Man kann sich den Bus etwa so vorstellen wie einen normalen Bus nur das jede zweite Sitzreihe ausgelassen wurde für die Beinfreiheit. Wir hatten die letzte Reihe und einen Zweiersitz davor und wir haben es glaub ich versucht uns es so gemütlich wie möglich zu machen, aber letzten Endes wollte es uns nicht wirklich gelingen. Aber wir hatten uns darauf eingestellt, dass wir sicher sehr fertig von der Busfahrt sein würden und hatten für den ersten Tag noch nichts geplant außer ein wenig Ausruhen und die Gegend um unser Gästehaus zu erkunden.

Als wir um etwa 7 Uhr an der Kyoto Station angekommen sind, sind wir gleich Richtung Gästehaus gewandert, denn unser Gästehaus war von der Kyoto Station nur etwa 10 Minuten zu Fuss entfernt, aber wir mussten dann ein wenig bis 8 Uhr warten, bis die Rezeption aufgemacht hatte. Im Vergleich zum Gästehaus in Tokyo ist uns sofort aufgefallen, dass dieses Gästehaus viel moderner wirkt, also es machte von außen fast sogar schon ein klein wenig einen futuristischen Eindruck und dadurch sah es so aus, wie ich mir auf keinen Fall ein normales Gästehaus vorstellen würde. Aber das erste was mir drinnen aufgefallen ist, es gab zwar PC's mit Internet, aber für die musste man 100 Yen pro halbe Stunde zahlen, dafür wäre aber W-Lan Internet umsonst gewesen, nur meinen Laptop hatte ich in Tokyo gelassen, weil ich nach Kyoto nur mit meinem Rucksack bin. Wir konnten unser Gepäck dann erst einmal dort in einen Aufenthaltsraum reinstellen und die Zimmer aber erst gegen Nachmittag beziehen und da wir doch noch ein wenig Energie hatten, haben wir uns gleich entschlossen doch am gleichen Tag noch den Kyoto Imperial Palace anzuschauen.
Was gleich mal sehr praktisch war, im Gästehaus direkt haben sie Tageskarten für den Auto-Bus verkauft und man musste sie somit nicht extra an einer Bus Station kaufen und ich hatte auch das Gefühl wenn man in Kyoto unterwegs ist, fährt man hauptsächlich mit dem Auto-Bus, zumindest war das bei uns so, es gab zwar auch eine U-Bahn, aber da hab ich auch nur sehr selten irgendwo mal eine Station gesehen und zu jeder Sehenswürdigkeit fährt eigentlich immer irgendein normaler Auto-Bus. Was interessant ist, wenn man in Kyoto in einen Auto-Bus einsteigt (also wie das z.B. in Tokyo ist, weiß ich noch gar nicht, bin dort noch nie mit einem gefahren), man steigt generell hinten ein und vorne steigt man aus. Beim Einsteigen bezahlt man auch noch nichts oder entwertet auch noch kein Ticket, sondern das wird alles beim Aussteigen gemacht. Und es gibt nicht nur Lautsprecheranlagen, die einem die Station durchgeben, sondern der Busfahrer hat auch ein Mikro befestigt, durch das er nicht nur was zu den einzelnen Stationen sagt, sondern auch wenn er die Tür öffnet oder schließt, wenn er losfährt und ab und an auch wenn er mal irgendwo abbiegt oder die Straßenlage etwas holprig werden kann. *g* Das war irgendwie sehr putzig. Und hinter dem Fahrersitz war auch ein Namensschild des Busfahrers befestigt und sobald mal ein Busfahrer gewechselt hat, hat der nächste Busfahrer brav sein Namensschild da reingetan. Und das ist auch etwas was mir in Japan aufgefallen ist, sei es im Bus oder sei es in einem Supermarkt und oft auch in einem anderen Geschäft, aber die Angestellten tragen fast immer ein Namensschild mit ihrem Namen drauf, etwas was bei uns so gar nicht vorherrscht (zumindest nicht das ich wüßte oder nicht in den Kreisen, in denen ich mich bewege)
Aber ansonsten war das Erste was mir in Kyoto im Vergleich zu Tokyo aufgefallen ist, als wir von der Kyoto Station zum Gästehaus gefahren sind und als wir vom Gästehaus zum Kyoto Imperial Palace gefahren sind (und ich glaub als wir mit dem Nachtbus in Kyoto rein- und rumgefahren sind, ist mir das auch schon aufgefallen) das Kyoto einfach mal prinzipiell viel niedriger ist. Die Gebäude sind im Vergleich zu Tokyo recht niedrig und alles wirkt überschaubarer. (Im Nachhinnein haben mir aber auch ein paar Leute gesagt, dass im Vergleich zu Tokyo jeder Stadt niedrig ist und ich muss zugeben, das Argument hat mich überzeugt *g*)
Es war dann nur mal an einem anderen Tag gewesen, bei dem wir auf einer Hauptstraße waren wo ich auf einmal das Gefühl hatte "Hey, das fühlt sich hier gerade nach Tokyo an" - also diese Gegenden gibt es in Kyoto auch. Der Kyoto Imperial Palace oder auf deutsch "Das Kaiserhaus zu Kyoto" ist auf jeden Fall einen Blick wert (Fotos von der Kyoto Woche folgen in Kürze). Zunächst kommt man in eine Riesenparkanlage bei dem man einen netten Spaziergang machen kann und man nach einiger Zeit zum - ich nenns mal - Außenwall der Kaiserpalasts zu Kyoto kommt. Denn einfach hineingehen kann man dort nicht, sondern man muss dort in ein nahegelegenes Büro gehen bei dem man sich anmeldet (Reisepass wollen sie sehen *g* wobei wahrscheinlich der Internationale Studentenausweis vielleicht auch gereicht hätte) und man dann unentgeltlich an einer Führung teilnehmen kann. Die Führung hat etwa eine Stunde gedauert, war auf Englisch (ich fands schade, dass sie nicht sooo motiviert gewirkt hat und man auch eher den Eindruck hatte, sie sagt kurz zu gewissen Sachen was, oft auch sehr schnell und nicht so ausführlich und dann kamen immer die 5-10 Minuten wo es hieß "So und jetzt ist die Zeit zum Fotos machen", aber wieso sollte man da Ansprüche stellen, wenn die Führung umsonst ist ;) ) aber ins Innere des Kaiserpalasts zu Kyoto schauen zu dürfen war doch sehr schön. In die einzelnen Gebäude hinein durfte man natürlich nicht und auch nicht in den größten Innenhof (wobei als wir dort waren von irgendwo ein Auto herkam und in den großen Innenhof gefahren ist und wohl den Kaiserpalast von innen angeschaut hat, dürfte wohl ein wenig adligere Leute gewesen sein). Ich fand aber vor allem auch die die Gartenlandschaften darin so schön (ein Foto hab ich davon), es kam einem teilweise so unrealistisch vor, weil vieles sehr rundlich wirkte und nicht so typisch natur, aber wenn man das mal "in echt" sieht, ist man für den Moment und für den Augenblick einfach Hin und Weg davon. Und nach einem langen Tag (und eigentlich auch einer langen Nacht im Nachtbus) sind wir dann ins Gästehaus zurückgekehrt und haben unsere Zimmer bezogen und konnten wieder richtig schlafen gehen.
Ansonsten waren die Abende auch so sehr schön, weil dieses Gästehaus ein freundliches und schönes Wohnzimmer bzw. Living Room hatte in dem wir jeden Abend fast eigentlich immer Uno, Monopoly und Jenga gespielt haben und sie hatten sogar eine Westerngitarre auf der ich dann auch ein wenig klimpern konnte und was meinte Lust auf Gitarre spielen wieder erhöht hat
(Ich hatte mir auch schonmal überlegt eine kleine Ukulele zu kaufen, aber ich weiß nicht ob ich eine Gitarre mit nur 4 Saiten haben mag.. falls ich aber eine wirklich günstige mit 6 Saiten finde, werde ich sofort zuschlagen!)

Als erstes Ziel nach unserer Ankunft stand am ersten Tag der Kiyomizu-dera an. Mit dem Bus konnte man bis zum Fuße des Berges hinfahren, der zu diesem Tempel führen würde und dann hatten wir noch ein wenig den Berg rauf zu gehen. Der Weg nach oben zum Kiyomizu-dera war gepflastert mit Souvenirständen und allein sich da durchzukämpfen (man ist ja doch einerseits auf der Jagd nach kleinen Schnäppchen und andererseits auf etwas ungewöhnliches aus, was man zu Hause nicht bekommt oder ein schönes Andenken einfach). Aber jedenfalls hatte man es hier gut verstanden, eine Sehenswürdigkeit mit Tourismus und Souvenirhandel zu verbinden. Der Kiyomizu-dera liegt ein wenig auf einem kleineren Berg und sobald man diese Tempelanlage oben erreicht und auf die berühmte Terasse kommt, hat man wirklich einen wunderschönen Ausblick auf die Stadt. Aber auch die Anlage des Kiyomizu-dera selbst (also es ist nicht so, dass es jetzt ein Tempel ist, sondern es ist wirklich eine Anlage mit mehreren Tempelgebäuden. Für einen Unkostenpreis von 500 Yen, also etwa 4 Euro, konnte man auch ein wenig Einblick in das Innere der Anlage gewinnen und hier war es auch wieder so, dass man viele Bereiche betreten konnte, von denen man gedacht hätte da dürfte man nie hin (man musste halt z.B. nur die Schuhe ausziehen dafür). Das hat einen wirklich wunderschönen Eindruck auf mich hinterlassen und man konnte dann auch einen kleinen Rundweg gehen, bei dem man die berühmte Terasse nochmal wunderschön von außen sehen konnte und man hatte die gleiche Perspektive auf die Terasse, wie auf den meisten Bildern, die zum Kiyomizu-der verkauft werden. Leider war zu den Zeitpunkt die Terasse in Reparatur und wir konnten sie nicht direkt betreten, aber das hat unser Gesamterlebnis auf keinen Fall geschmälert. Hier konnte ich es mir auch nicht nehmen lassen ein kleines eingerahmtes Bild, das wohl in einer Morgen- oder Abendröte (und vielleicht berarbeitet, aber wurscht es schaut so toll aus) geschossen wurde, zu kaufen. Für 400 Yen war das für mich das Schnäppchen schlechthin und ich hatte damit schonmal ein Andenken für Kyoto.

Am nächsten Tag stand der Kinkaku-ji an. Viele sagen mir der Ginkaku-ji (ich weiß, im Deutschen ist es nur ein Buchstabe Unterschied, im Japanischen aber ein ganzes Schriftzeichen anders.. ersteren nennt man Goldener Pavillion und zweiteren nennt man Silbener Pavillion) sei wichtiger und auch viel sehenswerter, aber ganz klischeehaft wie es sich für richtige Touristen gehört, stand auf unserer Reise jetzt der kitschige Kinkaku-ji an. Und auch an diesem Tag hatten wir uns ein Tagesticket für die Hinfahrt gekauft, es gibt extra eine Linie die zu ihm hinfährt, nur war es ein wenig beschwerlich in den Bus einzusteigen, weil prinzipiell sehr viele Leute (und das auch mitten unter der Woche am Vormittag bei normalen Arbeitszeiten werktags) zum Kinkaku-ji wollen. Ich hatte mich ein wenig aufgeregt, wieso man bei der Linie die zum Kinkaku-ji fährt nicht prinzipiell die Intervalle erhöht hat, weil es war so das in den letzten Stationen keiner mehr zusteigen konnte. Aber wenn man dort endlich angekommen ist, führt ein kleiner Parkweg ziemlich direkt zum Kinkaku-ji und auch hier muss natürlich ein kleines Entgelt zum betreten der Anlage bezahlt werden. Aber ich muss zugeben, ich war doch Hin und Weg ein Gebäude zu sehen, dass vollständig mit goldenen Blattlaub überzogen ist. Dass er golden glänzen würde, dem war leider nicht so (das wäre auch zuviel des Guten bzw. Kitschigen gewesen), aber er schaut ziemlich golden (goldig wäre vielleicht zu zweideutig) aus und ist es auf jeden Fall wert, einmal angeschaut zu werden. :)
Wir sind dann noch direkt weiter zum Ryoan-ji weil er eh nur ein paar Busstationen weiter entfernt ist und bei dem sich wohl der berühmteste japanische Zen Garten befindet. Natürlich musste auch hier zum Betreten ein kleines Entgelt berappt werden (also es ist prinzipiell so, dass fürs Betreten eines bekannten Tempels oder Schreins etwa 500 Yen bezahlt werden müssen) aber auch der Ryoan-ji hat eine verdammt schöne Tempelanlage. Gleich am Anfang liegt ein wunderschöner See und bei dem See führt auch eine kleine Brücke auf eine kleine Insel auf der ein kleiner Gebetsschrein (und sogar ein Raucherplatz) ist, was sehr athmosphärisch wirkte und auch hier war es wieder ein kleiner Rundweg, den man bis zum Haupt Tempel des Ryoan-ji gegangen ist und wenn man beim Haupttempel ankommt muss man auch erst das gekaufte Ticket zeigen, nämlich um damit dann sogar den Haupttempel betreten zu können. Da ist dann auch erst einmal Schuhe ausziehen angesagt und man kann sich dann darin relativ frei bewegen, wobei auch hier lieder sozusagen das "Wohnzimmer" gerade renoviert wird. Aber der Zen Garten darin war dan nauf jeden Fall sehr sehenswert, weil ich doch schon einige Male von ihm gehört hatte und Bilder gesehen hatte und ihn jetzt in Echt sehen konnte.

Am dritten Tag waren wir dann beim Inari Schrein von Fushimi oder wie man ihn auch gerne nennt: "Der Schrein der Hunderttausend Tori-i" (und jedes dieser Tori-i ist gespendet und sozusagen eine Opfergabe von dem sich die Spender einen besonderen Dienst - meist einen geschäftlichen Erfolg - erhoffen) und weil wir ein wenig Geld sparen wollten, sind wir diesmal zu Fuss dahin gegangen, weil wir damit die Stadt noch einmal ein bisserl genauer sehen könnten (ich finde, man entdeckt eine Stadt nur beim zu Fuss gehen richtig, wenn man mit irgendetwas fährt, entgeht einem vieles doch) aber an diesem Tag war es das erste Mal wirklich richtig heiß in Kyoto gewesen und somit war es doch ganz schön beschwerlich bis zum Fushimi Inari Taisha zu kommen. Also allein den Weg dahin, sind wir wohl schon einige Kilometer gewandert. Aber dort angekommen war für mich als Tori-i Fan diese Schreinanlage natürlich ein gefundenes Fressen. Als erstes sieht man dort ein riesengroßes Tori-i und viele Schreingebäude sind vorhanden und dann folgen die Wege, die durch mehrere hunderte Tori-i führen. Aber eben auch das dortige Schreinarreal das vor den Tori-i Wegen ist, war wunderschön anzuschauen, also wenn man die Architektur der japanischen Bauweise gern hat, wird auch hier das Auge aufs Feinste verwöhnt.

Am Samstag stand dann der letzte Punkt an und das war der Daibutsu- zu deutsch "Großer Buddha" - im Todai-ji in Nara. Geschichtlich von wichtiger Bedeutung, war ich ein wenig von den Antworten enttäuscht, die man mir auf die Frage gegeben hat, "Warum wir eigentlich nach Nara fahren". Hatte ich doch zumindest gehofft wenigstens sowas zu hören wie "Wegen der Rehe?" oder "Weil Nara früher auch mal Hauptstadt war", stattdessen hab ich nur ein betretenes Schweigen und unwissende Blicke bekommen. *g*
Jedenfalls, der Todai-ji, der zum UNESCO Weltkulturerbe zählt, beherbergt mit dem Daibutsu der vollständig aus Bronze gegossen ist die größte Bronzestatue der Welt. Und als wir nach Nara gefahren sind, hatten wir zunächst insofern das Problem, dass es wettertechnisch nicht so toll ausgesehen hat, weil es geregnet hat und die meisten von uns ihren Schirm in Tokyo hatten. Also wir haben dann erstmal ein wenig in Nara am Hauptbahnhof gewartet bis sich das Wetter beruhigt und nach ungefähr einer Stunde hat der Regen ein wenig nachgelassen und wir sind in Richtung des Todaiji marschiert und wurden nur ein wenig nass. Was einem am Weg zum Todai-ji sofort auffällt sind die Rehe die dort einfach umherlaufen und Menschen wohl auch gewöhnt sind, vor allem erwarten sie anscheinend immer, etwas zu essen zu bekommen. Also am Anfang waren es nur einzelne Rehe, aber je näher man sich dem Todai-ji nähert, desto mehr Rehe werden es. Es ist dann auch hier wieder eine Souvenirstraße die zum Todai-ji führt wobei hier sogar Stände waren die extra futter für Rehe verkauft haben (Ich es aber partout nicht einsehen wollte, Essen zu kaufen damit die Rehe was zum essen haben.. auch nicht des Erlebniswillens). Mich hatten die Rehe auch viel weniger interessiert so war ich doch viel gespannt auf den berühmten Daibutsu in Nara und nachdem wir den Eintritt bezahlt hatten und das erste Mal einen Blick auf die große Halle des Todaiji geworfen haben, war ich erst einmal Hin und Weg. Ich glaub so eine große Tempelhalle hab ich in meinem Leben noch nicht gesehen gehabt und sie wirkte einfach so pathetisch, dass ich aus meiner Begeisterung gar nicht mehr herauskam. Und den Tempel dann zu betreten und langsam den Daibutsu von unten nach oben anzuschauen, hinterließ sogar bei mir eine kleine Gänsehaut. Es war dann gar nicht so einfach ein Bild zusammen mit ihm aufzunehmen, weil die Lichtverhältnisse sehr bescheiden waren, aber einigermaßen ist es uns geglückt. Und ich war schon hellauf zufrieden mit unserer Nara Reise, obwohl es noch so viel mehr in Nar gebe, was ich mir gern anschauen würde. Da wir noch ein wenig Zeit hatten, wollten wir eigentlich dann noch den Kofuku-ji Tempel anschauen, aber schon am Hinweg hatten wir gesehen gehabt, das in einem Park wohl so ene Art Matsuri - also ein Fest - stattfand und da wir sowas noch nie miterlebt haben, sind wir das anschauen gegangen. Und es war so dass dort ganz viele verschiedene Gruppen aufgetreten sind und Tänze und Choreographien zu Musik gemacht haben und sie waren alle wirklich super gut. Später ist mir dann aufgefallen, dass es nicht irgendwelche zufällige Gruppen waren, sondern es waren Firmen bzw. Unternehmen die jewels eine Tanzgruppe gestellt haben und das fand ich sehr interessant. Weil es war so, dass sich die verschiedenen Unternehmen darstellen und repräsentieren konnten und auch ein wenig Werbung machen konnten, aber die Unterhaltung stand im Vordergrund und für ein Zusammengehörigkeitsgefühl ist das für so ein Unternehmen sicher auch eine tolle Sache.

Am Abend sind wir dann nach Kyoto zurückgefahren, um dann wieder mit dem Nachtbus nach Tokyo zurückzukehren. Und diesmal war es so gesehen mit dem Nachtbus ein wenig ungemütlicher, weil hier nicht jede zweite Reihe ausgelassen wurde. Und da wir 7 Personen waren, hatte ich mich zur Verfügung gestellt als einziger dann bei wem Fremdes zu sitzen, aber amüsanterweise war es so, dass auf meinen Nachbarsplatz einfach niemand Zweites gekommen ist und so hatte ich zwei Sitze für mich allein (Da hatte ich wohl einfach ein wenig gut gepokert, weil von den anderen niemand unbedingt bei jemandes Fremden sitzen wollte, aber ich mich vielleicht auch gefreut hätte vielleicht irgendwen kennenzulernen). Aber das hatte mir auch nicht so viel geholfen, was das Schlafen anging, weil egal wie ich versucht hatte mich hinzusetzen (von Liegen kann hier nicht die Rede sein) wollte das Schlafen nicht funktionieren und vor allem sich hinten am Eck am Fenster anzulehnen, was am Gemütlichsten gewesen wäre, hat nicht funktioniert weil die Straßenlage so schlecht war und alle 10m über so kleine Erhöhungen in der Straße gefahren ist und einem der Kopf wehgetan hat, wenn man sich da angelehnt hat. Aber auch das ging irgendwann vorbei und als wir morgens in Tokyo wieder angekommen waren, stand erst einmal ein wenig Ausschlafen auf dem Programm doch gleich am Abend ging es dann an eine Abschiedsfeier von Mitstudenten die jetzt ein Jahr da waren.

Darüber, über den Ausflug nach Hakone (um den Fuji sehen zu können), wie sich Drei Musketiere durch die Nacht in Tokyo geschlagen haben, über Matsuri in Adachi bei dem wir auch den Schrein tragen durften und über den Ausflug nach Kamakura zum Night Beachen, erfahrt ihr in der nächste Folge. *g*

Montag, 31. August 2009

東京の一週間目・・!

So, eine Woche ist vergangen und Kyoto und Nara sind vorbei und die bleibenden Eindrücke davon sehe ich immernoch sehr gut vor Augen. Aber wie ich es mir gedacht habe, ist es ein wenig schwierig die Woche zuvor noch so ausführlich beschreiben zu können, wie ich es gerne wollte, aber ich werde es trotzdem ein wenig versuchen. Den ersten Tag hatten wir damit verbracht, ein wenig in Akihabara (ist eine "Elektronikmeile" und viele Anime und Manga Geschäfte fallen einem auch direkt ins Auge, also es ist sehr farbenreich wenn man sich in Akihabara bewegt und unglaublich was man für ein Facettenreichtum an Bildern zu sehen bekommt, abgesehen davon liegt Akihabara nur ein paar U-Bahn Stationen von uns in Asakusa entfernt und hatte sich daher also angeboten) rumzuschlendern, also der Plan war erst einmal vormittags in die Geschäfte zu schauen und nachmittags eine Sehenswürdigkeit anzuschauen. Aber es kam alles ein wenig anders als gedacht. Als wir in Akihabara raus sind und nachdem ich den ersten Flash an "auf mich einfallende Farben" überstanden hatte, sind wir nach ein paar Schritten schon direkt beim ersten Anime und Manga Geschäft gewesen. Eigentlich würde man sich ja die Frage stellen, ob man so ein Geschäft nicht vielleicht übersehen könnte, wenn so viele Farben auf einen einwirken, aber nein, wenn ein 3x3 Meter großes Plakatposter mit einem Anime Bild einem entgegenschaut, kann man es einfach nicht übersehen, dazu haben wir vielleicht auch ein zu sehr geschultes Auge. Es handelte sich hierbei dann um ein sog. Hobbyfigurengeschäft und wir dachten uns wir schauen einfach mal hinein. Und es ist wirklich beeindruckend was solcherlei Geschäfte an Auswahl an Sortiment haben. Nur das Ärgste war dann gewesen, nachdem wir dann das Geschäft einmal gründlich durchgeschaut hatten, ist uns aufgefallen, dass das Geschäft noch 6 weitere Stockwerke hat. Von außen konnte man das dem Geschäft nicht wirklich ansehen, was da noch dazu gehört und innen hatten wir dann auf einmal bemerkt, es gibt noch ur viele weitere Stockwerke. Und das ist auch ein Phänomen, dass mir bei weiteren Gebäuden aufgefallen ist (z.b. in einer berühmten Einkaufsstraße in Harajuku). Man kann den Geschäften oft nicht auf den ersten Blick ansehen, ob jetzt nur ein Stockwerk dazu gehört oder es mehrstöckig ist und man wird doch einige Male überrascht, wenn es mehrstöckig ist und man davon ausgegangen ist, es wäre nur ein Stockwerk. Aber als wir eben in diesem Hobbyfigurengeschäft für Anime und Manga Artikel waren, musste ich mir doch ein wenig eingestehen, dass mir eigentlich die meisten angebotenen Figuren bzw. die Animes oder Mangas denen sie angehören, mir eher fremd waren. Also namentlich waren sie mir schon ein Begriff, aber gesehen oder gelesen (wobei ich an dieser Stelle zugeben muss, dass ich kein Manga Leser bin, ich schau wenn nur ab und an ein Anime) hatte ich davon keinen. Aber es war trotzdem sehr beeindruckend, was für Figuren angeboten wurden und sehr viele haben einfach wirklich nur sehr schön ausgeschaut. Also ich denke, da kann es dann doch schonmal passieren, dass man sich so eine Figur kauft jetzt nicht wegen einer Anime oder Manga Serie, sondern einfach weil einem die Figur einfach so gut gefällt. Vor allem gab es Figuren in allen Größen, die man sich für eine Wohnungsausstattung vorstellen kann. Und zumindest schien meinem Anhang die vorhandene Auswahl bestens zu gefallen und es wurde von ihnen auch einige Figuren gekauft. Als wir aus dem Geschäft herauskamen, war es aber schon etwa Nachmittag gewesen und es hätte sich nicht mehr gelohnt noch irgendwo extra hinzufahren.
Aber apropos fahren, in Japan U-Bahn fahren war für mich ja auch ein erstes Mal, vor allem hatte ich ja davon gehört, wie voll es in der Rush Hour sein soll und es gibt ja auch diverse Videos auf Youtube, die einem das bezeugen. Aber bisher sind wir eigentlich nie in der Rush Hour gefahren bzw. geraten (Es ist uns nur einmal passiert das eine U-Bahn nicht gefahren ist und deswegen unsere U-Bahn dann mal sehr voll war, aber sowas passiert einem in Wien genauso) und da ist mir ein Phänomen aufgefallen, was ich in Wien so nicht kenne. Wir haben, wenn wir gefahren sind, eigentlich fast immer einen Sitzplatz bekommen oder anders gesagt, wir haben öfter einen Sitzplatz bekommen als in Wien und das fand ich irgendwie sehr amüsant (wohlbemerkt auch als größere Gruppe mit 7 Personen). Aber ich muss zugeben, mir gefällt die Sitzanordnung in japanischen U-Bahnen auch viel besser wie in Wien. Hier z.B. zu sehen. Da fällt es einem, auch wenn man sitzt, gleich mal leichter auszusteigen, auch wenn es mal ein wenig voller ist und bei uns in Wien setze ich mich ab und an schon gar nicht mehr, weil es dann nur anstrengend ist, wieder extra aufustehen und wegzukommen vom Sitzplatz. Und es gibt auch nicht dieses Lästige "jeder sitzt allein auf einem 2er Sitz" oder dass zwei diagonal auf einem 4er Sitz sitzen und man dann nur noch ungern den dritten oder vierten Platz einnimmt. Nein, hier ist es einfach so, dass man sich nacheinander hinsetzt oder einfach so hinsetzt ohne dass es jetzt einen stört und das ist sehr angenehm. Was ich ein wenig schade finde, dass es in Tokyo keine Tickets gibt, die monatlich gelten und keine Tickets für ganz Tokyo zu einem fix Preis gelten. Man kauft sich eine Magnetkarte (entweder Passmo oder Suica, wir haben einfach mal Passmo genommen, obwohl mir im nachhinein gesagt wurde, Suica sei besser.. und sei es nur wegen dem Pinguin der drauf ist *g*) die man mit einem Geldbetrag aufläd und bei jeder Station wird die Karte gelesen (Also es gibt immer einen Einrittspunkt und Austrittspunkt). Also man bezahlt jeden Abschnitt den man fährt und kann nicht wie in Wien einfach mit den Öffis durch die Gegend gondeln und ein gutes Buch dazu lesen. Wobei ich noch nicht weiß wie es wäre, wenn ich einfach immer von Endstation zu Endstation fahre würde ohne auszusteigen, aber so weit ich weiß wird gemessen, wann man eingestiegen ist und eben auch eine zeitliche Komponente vorhanden ist (und es mir dann passieren würde, dass sie mir ur viel abbuchen, weil ich so lange da drin war).

Den zweiten Tag sind wir dann das erste Mal auch in einen japanischen Starbucks gegangen. In Wien bin ich ja immer lieber in den Coffeeshop gegangen, weil ich das Gefühl hatte, dass die Getränke dort nicht schlechter, wenn nicht sogar besser als im Starbuck sind und der Starbucks um einiges teuerer ist. Aber im Starbucks in Japan ist mir dann was passiert, was mir so noch nie passiert ist. Da ich gerne Matcha - also grünen Tee - trinke und prinzipiell bei westlichen Ablegern in Japan, die westlichen Sachen den heimischen angepasst werden, wollte ich was besonderes probieren und da ist er mir ins Gesicht gestochen, es gab einen "Matcha Creme Frappuccino" und als ich ihn probiert habe, war ich so hin und weg und so verliebt in ihn, weil sowas einmalig gutes hatte ich bisher noch nie getrunken. Ich kam mir wie ein Vampir vor, der das erste Mal Blut geleckt hat ;) Und die Preise eines Starbucks bewegen sich eher bei den Preisen eines unseren Coffeeshops und nicht eines Starbucks, so wie wir ihn bei uns kennen. Danach ging es nochmal nach Akihabara, aber dieses Mal wollten wir in ein Elektronikgeschäft, in dem Fall ein für Japan sehr bekanntes, welches "Yodobashi Kamera" heißt, weil eine von uns ein elektronisches Wörterbuch kaufen wollte und ich auch eine Batterieladegrät und ein Adapter, weil in Japan ja andere Stecker notwendig sind und ich mir bisher nur einen ausgeborgt hatte. Und ich glaube ich habe selten so ein großes Elektronikgeschäft gesehen (ich versuche gerade an etwas vergleichbares bei uns zu denken, aber spontan fällt mir nichts ein), auch wieder mehrstöckig (ich glaube in diesem Fall 9 Stockwerke? Wobei die obersten Stockwerke mit Restaurants und Cafes versehen waren) und auch hier ist es wieder ein Wahnnsinn, wieviel Farben auf einen einwirken. Also man hat sozusagen ein eigenes Stockwerk für PC Geräte, ein eigenes für Haushaltsgeräte, ein eigenes für Hifi Geräte usw. Es gab sogar eine eigene Abteilung in der Musikgeräte (vorrangig Klaviere, was mich ein wenig in einem Klischee bestätigt hat) in dem es Klaviere, Schlagzeuge, Gitarren aller Art gab und dort hab ich mich sehr gern umgeschaut gehabt. Mein Anhang hatte sich auch schon auf spezielle Automaten dort gefreut, sog. "Gatcha Gatcha" Automaten. Man wirft in diese Automaten 100-200 Yen (etwa 1,50 Euro) und je nach Automat bekommt man zu einer Serie (z.B. Anime Serie oder auch Hello Kitty und sowas) zufällig und je nach Automat entweder Anhänger, kleine Mini Poster oder sonst was. Das war wohl etwas an dem die anderen Blut geleckt haben ;)

Am dritten Tag stand dann die erste Sehenswürdigkeit an, aber vorher wollte ich es mir nicht nehmen lassen, nochmal einen "Matcha Cream Frappuccino" im Starbucks zu trinken! *g* Also wir wollten uns an dem Tag den Meiji Schrein anschauen gehen. Was sehr beeindruckend war, wenn man dort hinfährt und man sich eigentlich mitten in einem Zentrumsviertel befindet, erstreckt sich ein riesengroßes Fleckchen Wald entgegen, in dem ein Park zum Meiji Schrein führt und man fühlt sich total mit dem Kontrast konfrontiert, einerseits die Riesengroßstadt Tokyo um sich zu haben und dennoch andererseits ein großes Waldparkgelände mit grüner Natur und sehr vielen Bäumen und auch zirpenden Zikaden um sich zu haben. Ein sehr interessantes Bild was sich dort auch bietet, wenn man am Schrein steht, ist, man sieht das Schreinarreal mit dem Schrein und den Wald herum und gleichzeitig ist weiter weg dann auch schon ein Hochhausgebäude sichtbar. Ein perfektes Bild davon, wie sich in Japan traditionelles und modernes miteinander verbindet. Ich glaub dort war auch das erste Mal, das ich in Japan ein Tori-i entdeckt hab. Es war sehr beeindruckend endlich selbst einmal so ein Schreinarreal selbst zu erleben. Vor allem wenn man den Baustil des älteren Japans gern hat, kommt hier voll und ganz auf seine Kosten und kommt aus dem Sehen und Staunen gar nicht mehr heraus und man möchte den Moment, den Augenblick mit allen möglichen Mitteln festhalten und nie wieder loslassen, aber selbst mit einem Foto gelingt das nicht wirklich (vielleicht mit einem HD Video einigermaßen?).
Danach sind wir noch auf einer der berühmtesten Einkaufsstraßen in Tokyo gegangen, der Takeshita-dori in Harajuku. Wenn man am Eingang zur Takeshita-dori steht, sieht man erstmal wieviel Leute auf einer Straße sein können. Eine Kärntner Straße kann mit dieser Anzahl an Leuten nur sehr schlecht mithalten und mit der Mariahilferstraße wäre gar kein Vergleich möglich, weil mitten durch die Mariahilfer Straße ein Autoweg geht. Jedenfalls sobald man mal begonnen hat in der Takeshita-dori loszugehen, ist es sehr schwer einfach mal anzuhalten, weil einem immer jemand entgegenkommt und gleichzeitig von hinten auch jemand weiter will, also man muss ein wenig geschickt sein und mann muss sich strategisch gut positioniert hinstellen, um stressfrei durchgehen zu können, oder man biegt einfach mal in irgendein Geschäft ein, um mal stehenbleiben zu können. *g*
Aber das ist auch etwas, was mir ein wenig aufgefallen ist, wenn man mit so 7 Leute unterwegs ist und Geschäfte anschaut und auf einer Straßenseite geht und einfach mal irgendwo stehen bleibt, um sich was anzuschauen, passiert es zwangsläufig irgendwie, dass man den Weg versperrt und andere Leute nur schlecht vorbeigehen können und das ganze passiert meist, wenn man es nicht einmal bemerkt. Und damit waren wir oft "Touristen" die einfach mal im Weg gestanden sind und den Weg versperrt haben und das Amüsante ist, in Wien sind das genau die Leute auf der Einkaufsstraße, die mir ab und an auf die Nerven gehen, weil ich nicht vorbei kann, weil sie im Weg rumstehen, aber jetzt weiß, wie schnell sowas unabsichtlich passieren kann (wobei ich jetzt schon viel mehr Acht darauf gebe, weil ich eben selbst weiß, wie nervig es für andere sein kann). Aber auch in dieser Einkaufsstraße war es so, dass wir es insgesamt vielleicht 30m weit geschafft haben, also vielleicht 2-3 Geschäfte und wir dann schon den Heimweg wieder antreten mussten, weil es in den einzelnen Geschäften einfach soviel zum schauen gab.

Am vierten Tag wollten wir alle nochmal zur Takeshita-dori, weil wir den Tag zuvor nur so wenig anschauen konnten, doch ein Teil von uns ist vorher noch ins Edo Tokyo Museum gegangen. Dazu sollten man wissen das von 1600 etwa bis 1868 die heutige Stadt Tokyo den Namen "Edo" trug und man sich in dem Museum (es ist sozusagen in zwei Bereiche aufgeteilt, in "Edo" und "Tokyo" d.h. das ältere Tokyo und das modernere Tokyo ab 1868) Die Zeitgeschichte über die Entwicklung von Tokyo anschauen kann. Aber weil wir uns um 14 Uhr treffen wollten in einem Cafe bei der Takeshit-dori und ich mit Eva auch gleichzeitig ausgemacht, dass wir uns in diesem Cafe dort treffen, hatten wir im Edo Tokyo Museum nicht soviel Zeit wie man eigentlich bräuchte. Also ich konnte mir eigentlich die monumental Gegenstände (man es sich so vorstellen, dass zwei Stockwerke in ein Stockwerk umgewandelt wurde und somit eine Riesenfläche vorhanden war) nur anschauen, ohne genauere Details darüber zu lesen und ich wollt mir natürlich auch anschauen, was sie auf Japanisch dort geschrieben haben und nicht nur die englischen Übersetzungen. Aber was wirklich sehr schön war und für unser Verständnis für ein Museum sehr selten, es war sehr interaktiv in diesem Museum. Man konnte sehr viele Sachen selbst testen, also z.b. wie schwer etwas war, wie z.B. gewisse Fahnenhalter zu tragen oder andere Sachen von früher zu tragen und es gab sogar ein Nachbau eines älteren Hauses von früher, dass man - sobald meine seine Schuhe ausgezogen hatte - selbst betreten durfte. Das war natürlich ein sehr schönes Erlebnis :) Aber nichts destotrotz hatten wir dann recht früh wieder loszugehen und ich wollte meine Leute jetzt auch nicht zu sehr drängen, dass wir spät dran sind, weil ich für mich natürlich weiß, ich kann im Laufe des Jahres nochmal in alle Ruhe hingehen, die anderen hingegen nicht. Aber da kam es dazu, dass wir uns über eine halbe Stunde verspätet haben und ich Eva wohl genau verpasst haben muss, weil sie fast genau solange noch da war, bis wir in etwa angekommen waren und anscheinend während sie vom Cafe wegging und wir hingingen, müssen wir uns voll verpasst übersehen haben. Aber wir hatten dann ausgemacht am Samstag dafür in ein Izakaya zu gehen :)

Am vierten Tag stand dann das Rathaus in Tokyo an, was wir uns anschauen wollten. Also abgesehen davon, dass es ein schönes Gebäude zum anschauen ist, kann man auch unentgeltlich dort hochfahren und sich das Stadtpanorama anschauen aus dem ungefähr 50.-60. Stock. Und es war beeindruckend, wie schnell dieser Fahrstuhl diese 50 Stockwerke hochgefahren ist, es hatte etwa 1 Minute gedauert, also genau so lange wie wenn ich bei mir daheim in den 15. Stock gefahren bin *g*. Aber das Stadtpanorama oben war sehr beeindruckend, es war zwar ein wenig vernebelt, aber die nähere Umgebung konnte man sehr schön betrachten und ich kam auch hier aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es heißt sogar, wenn schönes Wetter ist, könnte man von hier aus auch den Fuji san sehen, aber leider war es in unserem Fall zu bewölkt. Aber wir wollen unbedingt nochmal dahingehen, wenn es späterer Abend ist (man kann die Aussicht bis 23 Uhr anschauen) weil die Tokyoter Nightline Aussicht will ich unbedingt mal live sehen :)
Danach sind wir direkt am Rathaus noch in den anliegenden Park gegangen, aber in dem auch viele Gelsen sprich Stechmücken zugange waren. Während die anderen sich den Park genauer angeschaut hatten, hatte ich mich ein wenig hingesetzt, gelesen und das Parkambiente genossen. Aber das ist auch ein Phänomen, es gibt hier verdammt viele Gelsen die einem zusetzen, aber interessanterweise hab ich das Glück, kaum gestochen zu werden, warum weiß ich noch nicht so genau. Aber ein weiteres Phänomen was mir aufgefallen ist, Japaner tragen eigentlich keine Sonnebrillen bzw. sehr sehr selten und haben auch nicht wirklich kurze Kleidung an (wegen der Gelsen vielleicht?) aber das mit der Sonnenbrille fand ich sehr interessant, weil es ausschließlich Touristen sind, die welche tragen. Aber mich hats umso mehr gefreut, weil ich es viel schöner finde, wenn man so viele individuelle Menschen sehen kann, man ihnen auch ins Gesicht schauen kann und die Augen nicht hinter eine dunklen Brille versteckt werden. Ich hab mir deswegen auch angewöhnt keine Sonnenbrille zu tragen.

Am fünten Tag stand dann der Tokyo Tower an. Als ich damals in Wien das erste Mal ein Foto davon gesehen hab, hab ich mir als erstes gedacht "Hmm, schaut aus wie der Eiffelturm nur in bunt.. oder in österreichischen Farben.. ob da wohl wer von jemand abgeschaut hat? Aber sicher sehenswert". Und das war er dann auch. Wir sind ihn zwar nicht hochgegangen, aber er war von außen wirklich sehr schön anzuschauen. Am Mittag wollten wir dann noch zu Tokyo Bucht und zwar zuerst mit einem Schiff fahren, aber für einen Teil von uns war das zu teuer und während die einen mit dem Schiff gefahren sind, sind wir anderen mit der U-Bahn in die Nähe der Bucht und wollten von da aus zur Tokyo Bucht gehen. Wir sind dann zwar nicht wirklich direkt zur Tokyo Bucht gekommen, aber wir sind in ein schönes Tokyoter Außenviertel gekommen, bei wir ein sehr schönes Stadtpanorama zu Gesicht bekommen haben und auch ein wenig von den Tokyoter Gewässer gesehen haben, also wir hatten dort einen schönen Spaziergang gemacht und ich hatte das erste Mal auch eine Seite von Tokyo gesehen in der gar nichts von irgendeiner Hektik zu spüren ist und teilweise nicht einmal Leute auf der Straße zu sehen waren, eigentlich fast unvorstellbar in einer 8 Millionen Einwohnerstadt.

Am Wochenende stand am Samstag dann noch endlich mit Eva ins Izakaya gehen an und ich hatte mich sehr gefreut, vor allem weil es mein erstes Mal Izakaya war! :) Wir hatten uns schon gegen 17 Uhr getroffen, weil normalerweise muss man relativ früh dort sein, weil sonst alles von Sarariman besetzt wird, aber in diesem Fall war das nicht so. Es war wohl wirklich so, dass es nur unter der Woche so der Fall zu sein scheint, bei uns war jetzt ein sehr gemischtes Publikum anwesend, aber voll wurde es auf alle Fälle. In einem Izakaya ist es auch so, dass man eine Kleinigkeit zu Essen bestellen sollte, weil es sehr unhöflich ist, wenn man es nicht tut und wir haben das auch getan und ich war sehr angetan von diesen kleinen O-tsumami (Kleinigkeiten zum Essen) und am Wochenende herrschte bei den Getränken Happy Hour, was mir sehr entgegenkam. Ich hatte dann einen tollen Abend verbracht, der nur von einer Kleinigkeit getrübt wurde, als wir bei der U-Bahn standen, ist mir auf einmal aufgefallen, dass ich wohl meine Kamera hab liegen lassen. Und es war dann eigentlich doch schon sehr spät mit 23:15 Uhr und um 12 herum fahren die letzten U-Bahnen in Tokyo. Aber wir sind dann nochmal zurück ins Izakaya und haben geschaut ob es da liegt, aber es war nichts mehr da. Wir haben ihnen dann eine Nummer hinterlassen, falls sie wieder auftauchen sollte und mir haben zumindest viele gesagt, dass in Japan eigentlich normalerweise nichts verloren geht und es keine Seltenheit ist oder wäre, wenn sie wieder auftauchen würde, da bin ich auf jeden Fall mal noch gespannt und den mein erstes Mal Izakaya konnte das nicht trüben :)
Aber als wir dann wieder bei der UBahn waren, waren wir uns unsicher ob sich für mich U-Bahn bis nach Hause ausgehen würde und Eva hat einen Schaffner dort gefragt und wir waren verblüfft, dass dieser extra sein Häuschen wieder aufgeschlossen hat und extra nachgeschaut hat, ob sich von Shibuya noch eine U-Bahn bis Asakusa ausgehen würde und er meinte dann "Nein, die letzte dort fährt nur bis Ueno". Aber ich war beruhigt wenigstens bis Ueno damit zu kommen, auch wenn ich da noch nicht wußte, wie ich da zu Fuss dann bis Asakusa komme. Aber ich wußte von dort aus, wären es nur noch etwa 3 U-Bahn Stationen. Ich hatte mich dann von Eva verabschiedet und als ich mit den U-Bahnen noch bis Ueno gekommen war, hatte ich wirklich kein Problem bis nach Asakusa zu finden. In der Ueno Station gabs einen Ausgang der "Asakusaguchi" (Asakusaausgang) hieß und beim Asakusaguchi war dann auch direkt eine "Asakusa-dori" (Asuakusastraße) und als ich kurz auf die Map geschaut hab (in Japan stehen verdammt viele Stadtpläne rum!) hab ich sofort erkannt, dass ich mit der Straße bis nach Hause komme. Und somit konnte ich um etwa 1 Uhr nachts das erste Mal erleben, wie es ist nachts in Tokyo nach Hause zu gehen und ganz ehrlich? Ich hab mich sogar ein wenig sicherer gefühlt als wenn ich um die Uhrzeit in Wien nach Hause gehe. Wobei das sicher auch immer davon abhängig ist, wo man nach Hause geht. Was mir ein wenig aufgefallen ist, als ich aus Ueno herausging, waren dort schon eine Obdachlose gelegen und die auch noch ein wenig weiter den Weg entlang, teilweise sind auch welche einfach auf den Sitzbänken der Busse gesessen. Also in der Hinsicht war es vielleicht ein ähnlicher Anblick wie wenn man am Westbahnhof oder am Karlsplatz in der Nacht umhergeht. Und im Nachhinein konnte ich auch ein wenig besser verstehen wieso das wohl so war, ich hatte in Kyoto jetzt in der Zeitung gelesen das innerhalb eines Jahres die Arbeitslosenzahl um 1 Millionen Menschen angestiegen ist, von 2,5 auf 3,5 Millionen Arbeitlose..
sowas ist in so kurzer Zeit fast unvorstellbar, also Japan scheint mit der Wirtschaftskrise nicht ganz so gut fertig zu werden, wie die westlichen Länder. Und daher dürfte auch deswegen jetzt bei der Wahl am Sonntag die Regierung gewechselt haben und das obwohl die alte Regierung seit fast 50 Jahren fast ununterbrochen an der Macht war.

Und dann ging es Montag mit dem Nachtbus nach Kyoto, in die berühmte alte Hauptstadt Japans...~

Montag, 24. August 2009

一週間の後で!・・・第二部

...dann hab ich mich am gleichen Tag, also am Ankunftstag noch, mit einer guten japanischen Freundin getroffen, die weder Mühen noch Kosten gescheut hat, in die Nähe meines Gästehaus zum Kaminari-mon zu kommen und mich extra hier zu begrüßen und darüber hab ich mich seehr gefreut :)
Wir haben dann ein wenig den Durchgang durchs Kaminari-mon abgegrast, einige japanische Rituale gemacht, wie das sog. "omikuji", bei dem man 100 Yen bezahlt, einen runden Behälter nimmt und ihn gut durchschüttelt und aus einer Öffnung ein Stäbchen herauskommen lässt (hatte bei mir ein wenig gedauert *g*) und auf diesem steht eine Zahl und diese Zahl nimmt man dann und sucht bei den Kästchen dort nach seiner Zahl und nimmt sich da ein "Orakelzettelchen" heraus und bei mir kam leider "Unglück" heraus, aber wenn man das Zettelchen dort dann aufhängt, kann man - falls man Unglück zieht – diesem ein wenig entgegenwirken ;) und das omikuji macht man nur einmal im Jahr und ich hoffe es wird das nächste Mal besser! Ein weiteres Ritual, dass wir gemacht haben war im im Tempel Sensouji, der sich eben auch direkt beim Kaminari-mon befindet, und dort wirft man eine beliebige Yen Münze in einen Behälter, klatscht zweimal in die Hände und lässt die Hände in einer Gebetsstellung und wünscht sich dann etwas für die Zukunft. Also diese Rituale haben mir sehr gut gefallen! :)
Danach haben wir dann noch ein Restaurant gesucht und auf die Frage, was ich denn gerne japanisches Essen würde, habe ich nach ein wenig Nachdenken anklingen lassen, dass mich Yakisoba in Japan mal wirklich sehr reizen würde, weil ich es bisher nur in Wien gegessen hatte.
Wir sind dann ein wenig dort in der Gegend beim Kaminari-mon in Asakusa rumgeschlendert und auch in einige Gassen gekommen, bei denen Izakaya's (könnte man bei uns mit diversen Beisln oder Kneipen vergleichen, bei denen man etwas trinkt, aber auch eine Kleinigkeit isst) zugange waren und die hatten uns schon eifrig zugewinkt, dass wir doch bitte eintreten sollten, was ich irgendwie herzig fand *g* weils mir einfach so herzensfreundlich vorkam, wie sie uns hereinbitten wollten.. aber wir hatten dann ein Restaurant gefunden, in das wir gegangen sind und dort musste man die Stiegen hinaufgehen (und die Stiegen sind in Japan prinzipiell sehr steil, da sollte man nicht unbedingt ins Stolpern geraten, also das war mir schon im Gästehaus aufgefallen) um in einen Essensraum zu gelangen und dort gab es zwei Möglichkeiten, man konnte kniend am Boden sitzen, so wie man es traditionell in Japan macht oder an einem Tisch und da es dann doch schon ein wenig am Abend war und es mein Ankunftstag war und ich langsam doch ein wenig erschöpft war, wollte ich doch erst noch an einem normalen Tisch sitzen,.. es war dann so, dass wir uns auf der Speisekarte umgeschaut haben und uns für 2 Gerichte (Okonomiyaki und Yakisoba) und einer Beilage und für zwei Getränke entschieden haben und das Schönste daran ist, dort aß die Speise dann gemeinsam. In der Mitte des Tischs war nämlich eine Vertiefung in der man Braten konnte und das Öl zum Braten wurde uns hingestellt und man bekommt das Gericht so serviert, dass alles vorbereitet ist, damit man es nur noch zum Braten in die Mitte gibt, dann eben brät man das was man bestellt hat, so wie man es gerne haben möchte (das erste hatte sie zubereitet, das zweite ich) und wir konnten es dann sofort essen und man hat an der Seite des Tisches auch einen Knopf zum Regulieren der Temperatur gehabt, mit dem man auch ein Teil des Essens, welchen man noch nicht auf seinen Teller machen wollte, warm halten konnte. Und mit diesem sehr schönen Abend ging ein gelungener erster Ankunftstag in Japan zu Ende und die Begeisterung findet bisher kein Ende!

Ich weiß nur gerade nicht, wie ich gerade alles schriftlich festhalten soll, weil in Kyoto hab ich keinen Laptop dabei und die Zeit ein par Stunden vor der Abfahrt nach Kyoto jetzt, die letzte Woche ausführlich zu beschreiben werde ich auch nicht haben. Aber ich werde jetzt vor Kyoto nicht einfach in kürzester Zeit alles nur minimalst hier zusammenfassen, damit ich die Woche festgehalten hab, sondern werde warten bis ich zurück bin und dann einfach alles schreiben, an was ich mich erinnern kann und was in Erinnerung geblieben ist und dann ganz frische Eindrücke über Kyoto schreiben.

bis bald..!

Sonntag, 23. August 2009

一週間の後で!・・・第一部

...wenn man als Japanisch Studierender das allererste Mal einem japanischen Zug betritt, fällt man aus allen Wolken was man da als erstes zu Gesicht bekommt. Und damit mein ich jetzt nicht irgendwelche Kuriositäten oder Phänomene, die man ausmachen könnte, sondern einfach das erste Mal zu merken, dass die Sprache dort wirklich lebt und überall präsent ist. Bisher kannte ich die Sprache nur aus Lehrbüchern, japanischen Büchern, aus unserem Unterricht, von Austauschstudenten und von Japanern, mit denen ich bisher zu tun hatte (als ich mal eine japanischen Familie 2-3 Stunden pro Woche betreut habe, konnte ich zumindest einen kleinen Hauch davon erahnen, in was für eine andere Welt man eintauchen kann.. weil ich mir damals schon dachte „Wow, ich war gerade 2 Stunden in einer anderen Welt“)
Das mag jetzt vielleicht ein wenig übertrieben klingen, aber in diesem Moment als ich in diesem Zug saß, die japanischen Tür Beschriftungen gelesen habe, die japanischen Wegbeschriftungen, die japanischen Werbeschriften,..(Anmerkung zwischendurch: es ist unglaublich wie viel Aha Erlebnisse man hat, wenn man die Sachen dort sogar lesen kann *g* und ich kann jetzt nicht einmal sagen, wie das auf andere Europäer wirken muss, wenn sie die Schriftzeichen anschauen, weil ich doch hinter jedem Schriftzeichen die Bedeutung erkenne (ich kenne zwar ganz und gar nicht alle Vokabeln, aber die Bedeutungen) und auf jemand, der dahinter keine Sinnbedeutung sieht, muss das ja eine völlig andere Wirkung haben)..und ich die Japaner dort gesehen hab, wie sie schlafen, sich miteinander unterhielten oder der ein oder andere mit Hand vor dem Mund telefonierte, aber auf jeden Fall die japanische Sprache allgegenwärtig war,.. da stellte sich zunächst einmal ein Gefühl bei mir ein, bei dem ich merkte: „Wah, genau um diesen Augenblick zu erleben, dafür lerne ich!“ Weil man kann wirklich ein wenig in diese Welt eintauchen und ein Teil davon sein, weil man sie doch ein wenig nachvollziehen kann.
Also ich hatte ja von Freitag auf Samstag 3 Stunden schlaf und danach im Flugzeug hab ich dann nicht wirklich 1-2 Stunden geschlafen, aber als ich am Sonntagmorgen in diesem Zug saß, war ich so voller Adrenalin und so aufgeregt, dass ich nicht so viel von einem Jet Lag gemerkt hab, sondern mich einfach nur gefreut hab, da zu sein und diese Welt nun langsam Schritt für Schritt wirklich erleben zu dürfen.

Ich hab es jetzt auch nicht geschafft, jeden Tag für mich was aufzuschreiben und auch nächste Woche werde ich in Kyoto sein, aber da nehme ich meinen Laptop jetzt nicht mit. Aber ich glaub, es wäre auch zu lange geworden, jeden einzelnen Tag so lange und genau zu beschreiben wie z.B. den Abflugtag.
Aber ich werds nun wirklich so machen, dass ich es einfach je nachdem wie es die Zeit hergibt und zulässt mal längere Berichte schreiben werde und halt auch mal kürzere und zusammenfassendere. Was ich mir auch vorgenommen hab, wenn ich über besondere Sachen schreibe die ich sehe, entdecke, werde ich nicht automatisch davon ausgehen, dass die jeder kennt (ich weiß, dass viele mitlesen, die mit der japanischen Welt nicht viel am Hut haben) sondern versuche Vergleiche mit westlichen Sachen herzustellen, damit man eine Vorstellung davon bekommt, wie und was es sein könnte. Und ansonsten geb ich auch einfach einen Internet Link zum Anklicken, dass man es sich anschauen kann.

Also gleich am Sonntag noch sind wir mit dem Zug (wo mir noch einfällt, es war ganz interessant, als wir vom Flughafen Richtung Züge gingen, gabs da eine Rolltreppe und da stand eine ältere, japanische Dame, die jedem Gast auf den Weg gedeutet hat und gesagt hat „Hier geht’s lang!“ wir fanden das irgendwie sehr amüsant, weil wir hatten jetzt nicht den Eindruck, dass es so schwer sein sollte, die Rolltreppe runterzufinden *g*) mit einmal Umsteigen direkt (was einem bei der Fahrt auffällt ist auch gleich mal die japanische Architektur, also nicht nur die Häuser schauen anders aus, sondern auch das Gesamtbild eines Häuserblocks macht einen völlig anderen Eindruck als bei uns und man sieht z.b. auf fast allen Dächern Stromleitungen, was angeblich mit Erdbebenvorkommnisse zusammenhängt.. aber beim Hinflug sah Japan für mich auf den ersten Blick erst einmal genauso aus wie Europa!) nach Tokyo in den Taito Bezirk und dort ins Asakusa Viertel rein gefahren und als wir ausgestiegen sind, war das erste was wir bemerkt haben das Klima. Obwohl es noch morgen in der früh war, war es schon recht warm und die Sonne hat auch schon ein wenig gedrückt, da ahnte ich schon, dass es am Mittag sicher noch heißer werden könnte. Wir waren aber ganz froh, dass unsere Zugverbindung vom Flughafen Narita direkt nach Asakusa rein fuhr und sich unser Gästehaus fast direkt in der Nähe der Asakusa U-Bahn Station befand. Wir konnten dann auch direkt einchecken, aber beziehen konnten wir unsere Zimmer erst gegen Nachmittag, aber zumindest konnten wir das große Gepäck solange dort im Wohnzimmer stehen lassen und haben uns auf den Weg gemacht, weil wir haben dann erstmal noch eine Freundin am Kaminari-mon , welches sich ziemlich direkt neben der Asakusa U-Bahnstation befindet, getroffen und abgeholt und uns dort einfach mal ein wenig in der Gegend umgeschaut.
Und von da an hat sich der Flash, der seinen Anfang ab dem Zug in Narita genommen hat, in vollem Umfang angefangen auszuwirken. Also man kann es sich so vorstellen, es gibt in Tokyo 23 Bezirke und in einigen Bezirken gibt es berühmte Stadtviertel wie Ikebukuro, Shinjuku, Shibuya, Roppongi, Shimbashi, Ueno usw. und eben Asakusa. Also wenn man sich in einen dieser Stadtteilen befindet, kann man wohl das lebhafte Treiben dieser Stadt am besten erleben und wir waren am Ankunftstag eben schon direkt in Asakusa und hatte somit schon direkt ein Teil des Tokyoter Lebens gleich mal vor unseren Augen. Das erste was einem dort am Kaminarimon auffällt, dass da einige Leute herum stehen und sich als eine Art Rikscha Fahrer anbieten, d.h. man kann sich in ein Wagerl reinsetzen, der von so einem der Rikscha Fahrer gezogen wird (und das erste was ich mir dabei gedacht habe, war, wie kann man bei der Hitze und der hohen Luftfeuchtigkeit auch noch so ein Wagerl mit 1-2 Personen durch Tokyo ziehen? Da hats ein Fiaker bei uns aber net so heftig, würd ich jetzt mal meinen) und ist sozusagen wie eine Art Taxi mit dem man fahren kann, aber ich nehme mal an die verkehren nur in Asakusa und Umgebung.
Das nächste was einem auffällt, ist, dass in Japan Linksverkehr herrscht. D.h. die Autos fahren links, wenn man auf einem Fussgängerweg geht, sollte man sich links orientieren und auch wenn man mit der Rolltreppe fährt, steht man links und überholt rechts, wenn mans eilig hat. Aber wir haben dann erstmal einen sogenannten Conbini angefunden, was ein Geschäft ist, dass 24 Stunden am Tag offen hat und man kann dort eigentlich alles fürs alltägliche Leben kaufen und die Preise halten sich prinzipiell in einem recht humanen Rahmen. Also es gibt dort Toilettenartikel, Zeitschriften, Tschick (Zigaretten), alkoholische sowie nicht alkoholische Getränke, Süßigkeiten, kleinere und größere Snacks und auch fertige Mahlzeiten können dort gekauft werden und werden je nachdem dort sogar aufgewärmt wenn es sich um eine warme Speise handelt. Also kleinere Reis Snacks (z.B. Onigiri) gibt’s ab ca. 70 Cent und machen schon ein wenig satt, größere Reis Snacks gibts ab 1-2 Euro und machen schon gut satt und für eine gute Mahlzeit wenn man mal richtig hunger hat, zahlt man 3-5 Euro und das alles ohne einen größeren Aufwand betreiben zu müssen. An Getränken hatte ich am ersten Tag ein Aquarius, was ein „Isostar-like“ Wässerchen ist, probiert und das war super gut und dort ist mir gleich eines aufgefallen, auf Getränken stehen natürlich die Nährwerte auch drauf wie bei uns und zwar auf 100ml gerechnet, aber bei den Essenssachen steht sogar immer drauf, wie viel Kalorien gesamt jede Mahlzeit dort hat, also man kann sofort die Nährwerte eines Essens erkennen und das gefällt mir seehr gut.

to be continued..